Landsberg am Lech

Neues ADAC Testlabor in Landsberg: E-Autos meistern Hitzestau-Test

Am 31. Juli 2024 eröffnete der ADAC im Technik Zentrum in Landsberg am Lech eine hochmoderne Klimakammer für Elektromobilitäts-Tests, um das Verhalten von Elektrofahrzeugen wie dem Tesla Model Y unter extremen Bedingungen zu analysieren und neue Maßstäbe im europäischen Verbraucherschutz zu setzen.

Heute ist ein bedeutender Schritt in der Elektromobilitätsforschung gemacht worden. Das ADAC Technik Zentrum in Landsberg am Lech hat sein neues Testlabor für Elektrofahrzeuge eröffnet, das mit einer innovativen Klimakammer ausgestattet ist. Dieses Labor ermöglicht es den Experten, Elektroautos unter extremen klimatischen Bedingungen zu testen, was für eine nachhaltige Mobilität von großer Bedeutung ist.

Der Einfluss auf die Elektromobilitätsforschung

Mit der neuen Klimakammer können Fachleute Elektrofahrzeuge bei Temperaturen von -20 bis +40 Grad Celsius prüfen. Dino Silvestro, der Leiter des Fahrzeugtests im ADAC, hebt hervor, dass diese umfangreiche Testinfrastruktur neue Standards im Verbraucherschutz setzt. Die Kernaspekte dieses Labors sind die Simulation von unterschiedlichen Fahrszenarien sowie die umfassende Analyse von Energieverbrauch, Reichweite und Ladeverhalten.

Erste Tests mit realistischen Szenarien

Im ersten Test wurde ein typischer Sommertag simuliert, um das Verhalten eines Tesla Model Y im Stau bei hohen Temperaturen zu untersuchen. Die Ingenieure produzierten über acht Stunden einen Stau, während die Außentemperatur auf bis zu 35 Grad Celsius stieg. In dieser Zeit wurde das Fahrzeug im sogenannten „Camping Modus“ betrieben, um eine konstante Innenraumtemperatur zu gewährleisten.

Technische Herausforderungen und Lösungen

Die Testergebnisse zeigten, dass die Klimaanlage des Fahrzeugs konstant etwa 1,5 kW benötigte. Trotz der hohen Außentemperaturen hielt die Innenraumtemperatur unter 25 Grad Celsius. Dies ist besonders wichtig für die Sicherheit und den Komfort der Insassen. Die simulierte Sonneneinstrahlung führte jedoch zu extremen Temperaturen am Armaturenbrett und der Windschutzscheibe, die über 60 Grad Celsius erreichten.

Der Vergleich zur Verbrenner-Technologie

Im Gegensatz zu Elektrofahrzeugen produzieren herkömmliche Verbrennungsmotoren unter diesen Bedingungen Abgase und verbrauchen zwischen 1 und 1,5 Liter Kraftstoff pro Stunde. Dieses Testergebnis zeigt deutlich den Effizienzvorteil von Elektroautos, die wesentlich weniger Energie in Form von Stauraumverlust aufweisen und keine Schadstoffe erzeugen.

Praktische Implikationen für die Nutzer

Die Erkenntnisse aus dem ersten Test verdeutlichen, dass Fahrer von Elektroautos bei langen Staus in der Sommerhitze keine Angst haben müssen, stehen zu bleiben. Dennoch ist es wichtig, stets auf eine ausreichende Akkukapazität zu achten, um im Notfall die Klimaanlage weiter betreiben zu können. Dies trägt entscheidend zur Sicherheit und zum besseren Fahrkomfort bei.

Insgesamt stellt das neue Testlabor des ADAC einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Verbraucherinformationen und zur Etablierung der Elektromobilität als langfristige Lösung für die Mobilität dar. Die durchgeführten Tests geben sowohl der Industrie als auch den Verbrauchern wertvolle Einblicke in die Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen unter realistischen Bedingungen.

Text / Fotos: ADAC / ©ADAC/Uwe Rattay

NAG

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