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Die Kraft der Bücher: Ein Leben zwischen Leidenschaft und Erinnerung

Die Ärztin für Ernährung, Rosa Pérez-Bibián, spricht in einem bewegenden Interview über die prägenden Lesemomente mit ihrem Vater, die ihren lebenslangen Buchliebhaber-Mindset formten, und betont die Wichtigkeit von emotionaler Intelligenz und weiblicher Stärke in der Literatur.

Die Bedeutung von Büchern in der heutigen Zeit

Lesen ist nicht nur eine Freizeitbeschäftigung, sondern spielt eine entscheidende Rolle in der Persönlichkeitsentwicklung und der intellektuellen Entfaltung des Menschen. Insbesondere in Zeiten von digitalen Medien und Bildschirmabhängigkeit wird die Notwendigkeit, ein Verhältnis zu gedruckten Medien zu fördern, umso deutlicher. Rosa Pérez-Bibián, eine renommierte Ernährungsexpertin, spricht über ihre Leidenschaft für Literatur und den Einfluss, den das Lesen auf ihr Leben hat.

Ein Erbe der Leseliebe

Rosa beschreibt, wie ihr Vater eine nachhaltige Liebe zu Büchern in ihr geweckt hat. Diese Erziehung zur Literatur führte zu vielen gemeinsamen Momenten des Lesens und Diskutierens über Bücher. „Ich verstand die Bedeutung seiner aufmerksamen Miene, als wir zusammen lasen“, erklärt sie. Diese Erlebnisse prägten nicht nur ihre Kindheit, sondern auch ihr späteres Leben als Erwachsene, wo das Lesen weiterhin eine zentrale Rolle spielt.

Die Herausforderung von Technologie

In einer Welt voller Bildschirme sieht Rosa eine klare Verbindung zwischen ihrem Leseverhalten und der Abwesenheit von digitalen Ablenkungen in ihrer Kindheit. „Wir hatten damals keine Bildschirme, was glaube ich sehr hilfreich war“, sagt sie. Die Abwesenheit von digitalen Medien ermöglichte es ihr, sich vollständig auf die Geschichten zu konzentrieren und Fantasie zu entwickeln. Dieses Phänomen ist besonders relevant in der heutigen Gesellschaft, wo Kinder und Jugendliche oft durch Smartphones und Tablets abgelenkt werden.

Literatur als Schlüssel zur emotionalen Intelligenz

Eine der von Rosa empfohlenen Lektüren ist „Intelligenz Emotional“ von Daniel Goleman, welches die Bedeutung von emotionaler Intelligenz in zwischenmenschlichen Beziehungen und in der eigenen Lebensführung betont. „Das Buch hat meine Sichtweise auf das Leben grundlegend verändert“, berichtet sie. Die Fähigkeit, Emotionen zu erkennen und zu verstehen, sowie Empathie und Mitgefühl zu entwickeln, wird als essentielle Grundlage für ein funktionierendes gesellschaftliches Miteinander hervorgehoben.

Die Kraft der Biografien und geschichtlichen Romane

Rosa hat eine besondere Vorliebe für Biografien und historische Romane entwickelt. Sie schätzt Bücher, die es dem Leser ermöglichen, tief in das Leben anderer Menschen einzutauchen. Bücher wie „Mujeres que corren con los lobos“ von Clarissa Pinkola Estes eröffnen neue Perspektiven auf die Rolle der Frauen in der Gesellschaft und deren innere Stärke. Diese Art des Lesens fördert nicht nur das Verständnis, sondern auch die Anerkennung vielfältiger Lebensrealitäten.

Lesen als emotionales Erlebnis

Ein weiteres bewegendes Buch, das sie erwähnt, ist „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne. „Es hat mich zutiefst berührt und mich zum Weinen gebracht“, merkt Rosa an und beschreibt die Erzählung als eine tragische, aber auch lehrreiche Sicht auf die Unschuld der Kindheit inmitten der Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Solche emotionalen Leseerfahrungen zeigen die Macht der Literatur, das Herz zu berühren und Perspektiven zu erweitern.

Fazit: Literatur als Lebensbegleiter

Rosa Pérez-Bibián erinnert uns daran, dass das Lesen nicht nur Bildung vermittelt, sondern auch eine emotionale Verbindung zur Welt ermöglicht. In einer Zeit, in der digitale Medien dominieren, ist es umso wichtiger, das Lesen als eine wertvolle und bereichernde Aktivität zu fördern. Die Geschichten, die wir lesen, und die Lektionen, die wir daraus ziehen, können uns prägen und in unserer persönlichen und sozialen Entwicklung unterstützen.

NAG

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