Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador kritisierte kürzlich die Medien für ihre unzureichende Berichterstattung über die studentischen Demonstrationen, die sich für seine umstrittene Reform des Poder Judicial einsetzen. In seiner täglichen Pressekonferenz, bekannt als La Mañanera, äußerte er seine Enttäuschung darüber, dass viele dieser mobilisierenden Ereignisse in den Berichten der großen Medienhäuser „ignoriert“ worden seien.
Obrador betonte, wie wichtig es sei, dass die Bürger über diese Unterstützungsaktionen informiert werden. „Wir müssen das nutzen, denn sonst erfährt die Bevölkerung nichts davon“, stellte er klar. Bei dieser Gelegenheit zeigte er Bilder von den verschiedenen Protesten im Land, die nicht nur die studentische Gemeinschaft, sondern auch Bürger aus mehreren Städten zusammenbrachten.
Die Welle der Unterstützung
Während Obrador die mediale Zurückhaltung anprangerte, hob er zugleich die positive Resonanz hervor, die die Reform bei den Menschen erzeugt hat. Zu den Städten, in denen Mobilisierungen stattfanden, nannte er unter anderem Veracruz, Baja California, Durango und Jalisco. „Ihr seid nicht allein“, rief er den Unterstützern zu, um ihnen Mut zuzusprechen und ihre Bemühungen zu würdigen.
Er verdeutlichte die Bedeutung friedlicher Versammlungen und riet den Demonstrierenden, keine Provokationen anzunehmen, um den Geist ihrer Bewegung zu bewahren. „Das Schweigen ist eine sehr mächtige Kraft“, fügte er hinzu und verwies auf die gewaltfreien Protestformen, die in vielen Städten zur Anwendung kamen.
Die Wiederholung ähnlicher Botschaften wurde von Obrador genährt, der bereit war, diesen Standpunkt auch gegen prominente Kritiker zu verteidigen. Insbesondere erwähnte er den Juristen Diego Valadés, der sich öffentlich gegen die Reform ausgesprochen hat. López Obrador beschuldigte ihn, möglicherweise von seiner gut bezahlten Position zu profitieren, obwohl er nicht aktiv ist.
In Bezug auf den Fortschritt der Reform im Poder Judicial bezeichnete Obrador den Prozess als eine Frage der Zeit. Die Abstimmung im Kongress, die 496 Stimmen umfasste und bei der 359 für und 137 gegen die Reform stimmten, betrachtete er als Schritt in die richtige Richtung. Dennoch äußerte er die Überzeugung, dass diese Maßnahme auch über seine Amtszeit hinaus vorangetrieben werden müsse.
Medienkritik und Reformziele
Der Präsident nutzte seine Plattform, um die Medienöffentlichkeit direkt in Frage zu stellen, und kritisierte öffentlich die Berichterstattung großer Sender wie Televisa und TV Azteca. „Das hat nicht einmal Radio Fórmula gebracht“, sagte er, als er auf die Unterrepräsentation der unterstützenden Mobilisierungen hinwies.
Zusätzlich betonte er die Notwendigkeit, die Zustimmung zu der Reform auf die legislaturrechtlichen Instanzen der 17 Bundesstaaten auszudehnen, um sie als verfassungsmäßig zu erlassen. Ohne die erforderlichen Stimmen in den staatlichen Kongressen kann die Reform nicht wirksam werden.
Angesichts dieser laufenden Diskussionen schafft Präsident López Obrador ein Bild von sich als jemand, der nicht nur verspricht, reformatorische Veränderungen voranzutreiben, sondern auch die Unterstützung und Mobilisierung der Bürger zu fördern. Durch seine Kommentare und Ansichten versucht er, Selbstvertrauen und ein Gefühl von gemeinsamer Verantwortung unter denjenigen zu wecken, die sich für die Zukunft des mexikanischen Rechtssystems interessieren.