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Werbegigant Hakuhodo mit Millionenstrafe belegt: Skandal um Tokio 2020

Der Skandal um die Manipulation von Ausschreibungen im Zusammenhang mit den Olympischen und Paralympischen Spielen Tokio 2020 hat eine wichtige Entwicklung erfahren. Ein Gericht in Tokio hat die zweitgrößte Werbeagentur des Landes, Hakuhodo, zu einer Geldstrafe verurteilt. Diese Strafe beläuft sich auf 200 Millionen Yen, was etwa 1,14 Millionen Euro entspricht. Zusätzlich erhielt der ehemalige Präsident der Tochtergesellschaft Hakuhodo DY Sports Marketing, Kenichiro Yokomizo, eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren, die auf drei Jahre Bewährung ausgesetzt wurde.

Der Richter, der den Fall überwachte, betonte, dass die Werbeagentur Hakuhodo versuchte, das Angebot von Ausschreibungen in Absprache mit Yasuo Mori zu manipulieren. Dies führte dazu, dass die Wettbewerbsfreiheit eingeschränkt wurde, was der Richter als unangemessen und verurteilenswert bezeichnete, selbst wenn es im Interesse des Unternehmens lag. Die Verteidigung von Hakuhodo und Yokomizo behauptete, dass es keine Absprachen gegeben habe, aber das Gericht stellte fest, dass die Manipulationen nachgewiesen werden konnten, da nur ein Unternehmen den Vertrag erhielt.

Sechs Unternehmen, darunter auch die größte und einflussreichste Werbeagentur Japans, Dentsu, wurden beschuldigt, bei den Ausschreibungen beteiligt gewesen zu sein, wobei die Verträge insgesamt auf etwa 43,7 Milliarden Yen geschätzt wurden. Diese Enthüllungen sind Teil einer umfassenden Untersuchung, nachdem angebliche Bestechungsgelder an ein Mitglied des Organisationskomitees, Haruyuki Takahashi, geflossen waren und wichtige Unternehmen wie Dentsu, Kadokawa und Aoki in den Skandal verwickelt wurden, wodurch der Ruf der letzten Olympischen Spiele in Tokio beeinträchtigt wurde.

Der Prozess gegen die zentrale Figur des Skandals, Takahashi, der mutmaßlich Bestechungsgelder in Höhe von 198 Millionen Yen erhalten haben soll, um Sponsorenverträge für die Veranstaltung zu vergeben, läuft noch. Dieser Fall verdeutlicht die Bedeutung von Transparenz und Fairness bei Ausschreibungsverfahren, insbesondere bei internationalen Großveranstaltungen wie den Olympischen Spielen. Die Verurteilung von Hakuhodo ist ein wichtiger Schritt, um Verantwortlichkeit und Integrität in solchen Prozessen zu gewährleisten und den Schaden für die beteiligten Unternehmen und das Ansehen der Veranstaltung zu begrenzen.

NAG

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