Im Sachsenpokal kommt es erneut zu Spannung und Nervenkitzel beim FC Lok Leipzig. Am Sonntag tritt die Mannschaft um Trainer Jochen Seitz um 14 Uhr gegen den Sechstligisten Taucha an. An diesem besonderen Spieltag wird Torwart Niclas Müller (22) zwischen den Pfosten stehen, ein Vorhaben, das der Trainer bereits zu Saisonbeginn angekündigt hatte.
Die Situation für Müller ist jedoch alles andere als zufriedenstellend. Nachdem er in der vergangenen Saison noch als Stammtorwart glänzte, muss er nun hinter dem Neuzugang Andreas Naumann zurückstecken, der aus Eilenburg zu Lok Leipzig kam. Müller gesteht offen: „Ich bin Sportler und will natürlich immer spielen. Ich kann auch ehrlich sagen, dass ich mit der Situation gar nicht zufrieden bin.“
Der Ehrgeiz des jungen Torwarts
Sein Wunsch, auf dem Platz zu stehen, ist nachvollziehbar für einen ehrgeizigen Athleten. Doch Müller versucht, das Positive aus seiner derzeitigen Rolle zu ziehen: „Natürlich muss ich das tolerieren und versuche das zu ändern, indem ich Leistung zeige. Ich muss es jetzt annehmen, dass ich nur Pokal spiele – und werde am Sonntag wieder zeigen, was ich kann.“ Seine Zuversicht ist ungebrochen, obwohl er sich in einer herausfordernden Lage befindet.
Die Entscheidung des Trainers, Naumann im Liga-Geschäft aufzustellen, hat sich bisher bezahlt gemacht. Lok Leipzig ist in der Regionalliga Nordost noch ungeschlagen und hat unter Naumann nur zwei Gegentore kassiert. Müller erkennt die positive Entwicklung an und äußert sich dazu: „Der Trainer hat eine gute Spielidee, wir lassen kaum Torchancen zu.“ Dies spiegelt sich auch in der Defensive des Teams wider, die in dieser Saison deutlich stabiler erscheint als im Vorjahr.
Für das bevorstehende Pokalspiel in Taucha hat der Torwart große Ziele. Müller möchte mit Lok bis ins Finale kommen: „Im besten Fall sind es fünf Pokalspiele. Aber ich bin Leipziger und bin hier, um jedes Spiel für Lok zu machen. Und für mich heißt jedes Spiel auch jedes Ligaspiel. So ehrgeizig bin ich.“ Diese Motivation lässt vermuten, dass Müller alles daran setzen wird, im Pokal erfolgreich zu sein, auch wenn es für ihn bisher nur die Ersatzspieler-Rolle bedeutet.
Blickt man auf die Möglichkeit eines Titels, könnte Lok Leipzig den Pokal im nächsten Jahr nach 2023 wieder nach Probstheida holen, was die Ambitionen des Teams unterstreicht. Müller ist klar in seinem Ziel: „Wenn ich schon nur Pokal spiele, dann will ich auch alle Spiele gewinnen.“ Der Ehrgeiz und die Willensstärke, die Müller zeigt, sind Zeichen für seine Determination, die sowohl seine Karriere als auch die Mannschaft voranbringen könnte.