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Nach dem Spiel: Zoff und Chaos zwischen Chemie Leipzig und Greifswald

Nach dem Regionalliga-Spiel zwischen Chemie Leipzig und dem Greifswalder FC (1:2) kam es zu tumultartigen Szenen auf der Tribüne, als Greifswalder Spieler und Teammitglieder über den Zaun kletterten, um gegen Beleidigungen von Leipziger Anhängern vorzugehen, was die Trainer beider Teams zu besorgten Äußerungen über die Sicherheit von Familien im Stadion veranlasste.

Leipzig – Nach dem spannenden Regionalliga-Duell zwischen Chemie Leipzig und dem Greifswalder FC, das mit einem 1:2 endete, kam es im Stadion zu einem hitzigen Vorfall. Es scheint, als ob die Emotionen auf der Tribüne nach dem Abpfiff übergekocht sind, was zu körperlichen Auseinandersetzungen unter den Zuschauern führte.

Besonderes Aufsehen erregte dabei, dass einige Spieler und Mitglieder des Greifswalder Teams über die Barrikade in den Block der Chemie-Fans kletterten. Dies geschah, nachdem offenbar beleidigende Äußerungen von den Leipziger Anhängern in Richtung der Familien von Greifswalder Spielern zu hören waren. Lars Fuchs, der Trainer des Greifswalder FC, hinterfragt in einem Interview die Sicherheitsmaßnahmen und die Entscheidung, Familien in diesem Bereich unterzubringen: „Da muss man sich erst mal überlegen, ob man Familien dort reinsetzt.“

Wiederholte Vorfälle

Fuchs weist darauf hin, dass ähnliche Beleidigungen bereits im vergangenen Jahr stattfanden, als auch Jakub Jakubov, der Torhüter des Greifswalder FC, ins Visier der Fans geriet. Der 35-Jährige bestätigt die Vorkommnisse und sagt: „Es ist fatal, weil das schon zum zweiten Mal passiert ist. Das finde ich überhaupt nicht in Ordnung!“ Er war zunächst der Meinung, dass es sich um harmlose Provokationen handelte, aber die Situation eskalierte schnell. „Ich dachte, das sind nur Sprüche, die sich unsere Fans und die Chemie-Anhänger geben“, stellt Jakubov fest. Doch als die Greifswalder Anhänger beleidigt und angegangen wurden, war der Spaß vorbei.

Für einige Spieler des Greifswalder FC, wie Ali Abu-Alfa, reichte das nicht aus, um sich zurückzuhalten. Abu-Alfa kletterte über den Zaun und konfrontierte die BSG-Anhänger direkt auf der Tribüne. Berichten zufolge kam es zu Rempeleien und zu einem Umstoßen von Bauzäunen, was die Situation weiter anheizte. Fuchs kann die Reaktion der Chemie-Fans nicht nachvollziehen: „Die erzählen, das ist ihr Stadion. Nee, es ist ein freies Land!“

Die Konfrontation bringt auch das Thema der Sicherheit im Stadion auf die Agenda. Fuchs ist der festen Überzeugung, dass die sportlichen Akteure und ihre Familien nicht unnötigen Risiken ausgesetzt werden sollten. „Fußball gehört den Spielern und nicht immer nur den Zuschauern“, betont er vehement. Zudem fügt er hinzu: „Ich lasse nicht zu, dass irgendwer erzählt, wir dürfen nicht auf den Zaun. Ich geh auch in den Block, wenn mein Kind da drin ist. Ich stehe zu meinen Spielern, die wollen ihre Familie schützen.“

Reaktion der Trainer

Während die Greifswalder sich um die Sicherheit ihrer Spieler sorgen, übt Chemie-Trainer Miroslav Jagatic Zurückhaltung. Er möchte die Geschehnisse erst näher anschauen, bevor er sich öffentlich äußert. Dennoch ist auch er der Meinung, dass Gewalt im Stadion nichts zu suchen hat. „Egal, wohin du ins Stadion gehst: Gewalt gehört da nicht hin“, sagt Jagatic eindeutig und signalisiert damit seine klare Position.

In Zeiten, in denen Fan-Kultur und die Sicherheit aller Beteiligten in Stadion immer wieder hinterfragt werden, zeigt dieser Vorfall eindrucksvoll, wie schnell Emotionen im Fußball überhandnehmen können. Die Reaktionen der Trainer und die Erfahrungen der Spieler verdeutlichen die notwendige Dringlichkeit, solche Situationen künftig zu vermeiden und ein sicheres Umfeld für Spieler und deren Familien zu schaffen.

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