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Abschied von Mísia: Eine legendäre Stimme des Fado verstummt

Die beliebte Fado-Sängerin Mísia, eine bedeutende Erneuerin der melancholischen Musik aus Lissabon, ist im Alter von 69 Jahren am Samstag an den Folgen einer Krebserkrankung verstorben, was einen bedeutenden Verlust für die portugiesische Kultur darstellt.

Die fado-tragende Künstlerin Mísia, die in der portugiesischen Musikwelt als innovativ und einflussreich galt, ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Ihr Tod, der am Samstag aufgrund eines Krebsleiden eintrat, hat eine Welle der Trauer unter den Fans und in der Kulturwelt ausgelöst.

Ein bedeutendes Erbe hinterlassen

Mísia, geboren als Susana Maria Alfonso de Aguiar, wird oft als Pionierin des Fado angesehen. Ihre Musik brachte frischen Wind in ein Genre, das tief in der Geschichte und Kultur Portugals verwurzelt ist. Sie war bekannt dafür, mit nicht-traditionellen Klängen und Ansätzen zu experimentieren, und setzte sich für eine Erneuerung der traditionellen Fado-Musik ein.

Widerstände und Herausforderungen

Trotz ihrer Erfolge stieß die Sängerin in den Anfangsjahren ihrer Karriere auf Widerstand. Die traditionellen Fado-Kreise kritisierten ihre neuen Ansätze und bezeichnenden sie als linkspolitisch und abweichend. Sie erhielt oft unsachliche Beleidigungen wie „Kommunistin“ oder „verstimmt“, was auf das konservative Umfeld in dem Genre hinweist. Mísia selbst äußerte in einem Interview, dass sie von den „Khomeinis des Fado“ nie wirklich akzeptiert wurde.

Der Weg zum Erfolg

Aufgewachsen in einer schwierigen familiären Situation, war Mísia gezwungen, viele Herausforderungen allein zu meistern. Nach ihrer Kindheit in Porto führte ihr Weg sie nach Barcelona und Madrid, bevor sie 1991 nach Portugal zurückkehrte und in Lissabon ansässig wurde. Ihr Debütalbum „Mísia“ veröffentlichte sie im selben Jahr, gefolgt von weiteren erfolgreichen Alben.

Eine Stimme der Trauer

Die portugiesische Kulturministerin Dalila Rodrigues äußerte ihre Trauer über den Verlust und bezeichnete Mísia als „eine grundlegende Stimme bei der Erneuerung des Fado“. Die Künstlerin wird für ihren Mut, Neues zu wagen und traditionelle Barrieren zu durchbrechen, in Erinnerung bleiben.

Abschied von einer Legende

Mísias Trauerfeier wird am 6. August in der Basílica da Estrela in Lissabon stattfinden, gefolgt von ihrer Beisetzung am Friedhof Alto de São João am nächsten Tag. Ihre Musik und ihre Stimme werden weiterhin Generationen inspirieren und die Entwicklung des Fado positiv beeinflussen.

Diese Nachricht von Mísias Tod ist nicht nur ein Verlust für ihre Fans, sondern markiert auch einen bedeutenden Einschnitt in der Geschichte der portugiesischen Musik. Ihr Mut, neue Wege zu gehen und die Tradition herauszufordern, wird in der Musikwelt nicht vergessen werden.

NAG

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