In einem spannenden Duell in der BayArena musste Bayer Leverkusen am Samstagabend erstmals seit mehr als 15 Monaten wieder eine Niederlage hinnehmen. RB Leipzig bezwang die Leverkusener mit 3:2 und beendete damit die beeindruckende Serie der Meisterhelden von 35 ungeschlagenen Bundesligaspielen. Der Sieg war für die Leipziger nicht nur ein langersehnter Erfolg gegen den Titelverteidiger, sondern auch ein Zeichen, dass sie bereit sind, in dieser Saison wieder ganz oben anzugreifen.
Die Partie begann entspannt, aber mit intensiven Offensivaktionen der Gastgeber. Schon früh hätte Leverkusen in Führung gehen können, doch Schüsse von Piero Hincapie und Granit Xhaka fanden nicht den Weg ins Netz. Trotz dieser Chancen war es Frimpong, der schließlich in der 39. Minute den ersten Treffer erzielte, nachdem Klostermann einen Fehler aufdeckte. Grimaldo erhöhte in der ersten Halbzeit noch auf 2:0, was die Situation für die Gäste zunächst verzweifelt aussehen ließ.
Der Wendepunkt der Partie
Doch Leipzig gab nicht auf. Kevin Kampl brachte mit seinem Anschlusstreffer nach einem gefühlvollen Zuspiel wieder Schwung in die Partie. Der Ausgleich folgte durch Lois Openda, der nicht nur einmal, sondern gleich zwei Mal traf und mit seinen Toren in der 57. und 80. Minute die Wende einleitete. Openda nutzte dabei seine Schnelligkeit und Präzision, um die Leverkusener Abwehr auszuhebeln und Keeper Kovar aus spitzem Winkel zu überwinden.
„Wir hatten bis zum Schluss die Möglichkeit. Die Tore, die wir kriegen, sind viel zu einfach“, bemerkte Leverkusens Jonathan Tah nach dem Spiel, was die Defensive der Leverkusener betrifft. Es wurde deutlich, dass trotz des starken Starts in die neue Saison, in der Bayer Leverkusen im DFB-Pokal gegen Carl Zeiss Jena gewonnen hatte, die Defensive nicht auf dem nötigen Niveau gewesen war, um gegen die starke Offensive der Leipziger standzuhalten.
Die Ereignisse nahmen jedoch nicht nur auf dem Spielfeld einen ungeahnten Verlauf. Auch auf der Trainerbank blieb es spannend: RB-Trainer Marco Rose wurde nach strittigen Entscheidungen des Schiedsrichters frühzeitig mit einer Gelb-Roten Karte des Feldes verwiesen, was die Emotionen auf der Bank anheizte. „Es gibt ein richtig gutes Gefühl. Wir müssen an uns glauben, denn wir haben ein unglaubliches Potenzial“, sagte Rose nach der Partie, trotz der emotionalen Achterbahn, die der Abend für ihn bedeutete.
Ein weiterer interessanter Aspekt war die strikte Aufstellung von Bayer-Trainer Xabi Alonso, der am Samstag gleich sieben Veränderungen im Vergleich zum vorherigen Spiel vornahm. Fehlte auch Torhüter Lukas Hradecky, der erneut aufgrund einer Erkrankung ausfiel, was die Situation in der Defensive zusätzlich belastete. Dennoch fand die Mannschaft von Leverkusen, unterstützt von den fast 30.000 Fans in der Arena, in der ersten Halbzeit zu ihrem Spiel.
Doch trotz der frühen Überlegenheit konnte Leverkusen den Druck nicht aufrechterhalten. Leipzig hingegen nutzte die angebotenen Chancen und bewies, dass sie auch nach einem Rückstand bereit sind, zurückzukämpfen. Mit diesem Sieg nicht nur gegen einen altbekannten Rivalen, sondern auch gegen die eigene Negativserie, setzen die Leipziger ein erstes mächtiges Zeichen in dieser Bundesligasaison.