Der Sport-Tag
Leverkusen-Boss wettert gegen Transferfenster
In einem kürzlich geführten Podcast äußerte sich Simon Rolfes, der Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen, kritisch zum bestehenden System der Sommer-Transferperiode im deutschen Fußball. Rolfes, der mit seinem Team jüngst den Double-Gewinn feiern konnte, plädiert für eine Verlegung des Transfersystems, um frühzeitig Klarheit für die Mannschaften zu schaffen. „Die Hektik der letzten zwei Wochen vor dem Saisonstart ist nicht ideal. Ich fände es wünschenswert, wenn wir früher wissen, mit wem wir in die Saison gehen“, betonte er während des Interviews im Podcast „Spielmacher – Fußball von allen Seiten“.
Der Zeitdruck, der durch die späte Transfersituation entsteht, führt laut Rolfes auch zu einer gewissen Unruhe sowohl im Team als auch bei einzelnen Spielern. Diese Unbeständigkeit kann sich negativ auf die Vorbereitung und Chemie innerhalb der Mannschaft auswirken. „Es wäre ein Segen für alle Beteiligten, wenn wir diese Phase verkürzen könnten“, so der ehemalige Nationalspieler.
Einheitliche Forderungen aus der Branche
Rolfes ist mit dieser Meinung nicht allein. Auch andere bedeutende Persönlichkeiten des Profifußballs haben sich für ein früheres Ende der Transferperiode ausgesprochen. Ralph Hasenhüttl, der Trainer des VfL Wolfsburg, teilte seine Ansicht über die Vorteile eines früheren Transfersystems. „Ich glaube nicht, dass sich durch eine frühere Beendigung von Transfers viel ändern würde. Es würde uns einfach erlauben, einige Wochen intensiver mit der Mannschaft zu arbeiten“, erklärte Hasenhüttl. Dies würde den Trainern mehr Zeit geben, ihre Strategien und Taktiken mit einem kompletten Kader zu entwickeln, ohne die ständige Sorge um mögliche Abgänge oder Zugänge.
Die Sichtweise von Rolfes und Hasenhüttl ist Teil einer breiteren Diskussion, die sich um die Struktur und Handhabung von Transfers im Fußballzentrum dreht. Immer wieder wird thematisiert, wie wichtig Stabilität und frühzeitige Planung für den Erfolg eines Teams sind. Ein konsistentes Team ohne plötzliche Änderungen könnte demnach nicht nur die Leistung positiv beeinflussen, sondern auch die Stimmung im Verein heben.
Zusätzlich betonte Rolfes, dass die meisten Transfers, selbst bei einem verkürzten Fenster, in der gleichen Zeitspanne durchgeführt werden könnten. Dies deutet darauf hin, dass ein Umdenken in der Branche notwendig ist, um das immense Tempo und den Druck zu verringern, die mit der letzten Phase der Transferzeit einhergehen. „Wir sollten uns die Frage stellen, warum wir es nicht schaffen, das Ganze effizienter zu gestalten“, resümierte er.
Um diese Diskussion voranzutreiben, bedarf es jedoch einer breiten Unterstützung nicht nur von Vereinsvertretern, sondern auch von den Ligen und Verbänden, die die Transferregeln letztendlich festlegen. Die Saisons sollen für die Spieler sowie die Trainer planbarer und weniger hektisch gestaltet werden.