Die fränkische Mundart steckt voller spannender Ausdrücke und Besonderheiten. Ein Begriff, der neugierig macht, ist „schelli“. Dieses Wort taucht vor allem im oberfränkischen und mittelfränkischen Sprachraum auf und sorgt für Verwirrung. Was bedeutet es eigentlich? Lassen Sie uns dieser speziellen Redewendung auf den Grund gehen und ihre Herkunft erforschen.
Ursprung und Bedeutung von „schelli“
„Schellen“ stammt aus dem Frühhochdeutschen und bedeutet „klingen“. Wenn jemand sagt: „Die sind schelli“, dann geht es darum, dass zwei Personen eng miteinander zu tun haben. Die Endung „-ch“ oder auch „-ig“ gibt an, dass es sich um ein Adjektiv handelt. Es muss also immer mindestens eine Verbindung zwischen den Beteiligten geben, die das Wort „schelli“ beschreibt.
Dieser Ausdruck hat nichts mit einem süßen Brotaufstrich zu tun, sondern bezieht sich vielmehr auf die Beziehung oder Interaktion zwischen zwei Personen. Ein Beispiel aus Neustadt bei Coburg zeigt, dass dieses Wort nicht leicht zu fassen ist: „Die beiden sind schellich miteinander“. Es geht also um eine enge Beziehung, die durch das Verb „schellen“ zum Ausdruck gebracht wird.
Vielfältige Verwendungen von „schelli“
In der Militärmusik und beim Schafkopfen taucht der Begriff „schelli“ ebenfalls auf. Hierbei bezieht sich das Wort auf das Klingen von Glöckchen oder Gläsern, die zur musikalischen Begleitung eingesetzt werden. Im Alltag kann das „Schellen“ jedoch auch eine Bedeutung haben, die über die bloße Geräuschmachung hinausgeht. Es geht darum, eine Verbindung herzustellen, sei es durch die Musik oder durch eine symbolische Geste.
Fei Fränggisch: Eine Rubrik für Sprachinteressierte
Die fränkische Mundart birgt viele Geheimnisse und Feinheiten, die es zu entdecken gilt. In unserer Rubrik „Fei Fränggisch“ tauchen wir tief in die Welt der Dialektworte ein und erklären ihre Besonderheiten. Ein bunter Mix aus alltäglichen und speziellen Ausdrücken erwartet Sie, begleitet von unserem Autor David Saam, der mit seinem unnachahmlichen Stil die fränkische Sprache näher bringt.
– NAG