Das Stuttgarter Kaufhaus Breuninger, ein traditionsreiches Unternehmen seit 1881, könnte bald einen neuen Eigentümer haben. Dieser potenzielle Besitzwechsel wird von der renommierten Wirtschaftszeitschrift Wirtschaftswoche gemeldet, wobei die Eigentümerfamilie offenbar plant, sowohl den Einzelhandel als auch die dazugehörigen Immobilien zu verkaufen. Dieses Vorhaben, das unter dem Codenamen „Project Keystone“ gestartet wurde, könnte weitreichende Konsequenzen haben, und die ersten Angebote werden bis Oktober 2024 erwartet.
Bereits jetzt gibt es großes Interesse an einem Kauf der Breuninger-Gruppe. Laut einer Analyse einer Investmentbank haben sich insgesamt 31 Unternehmen gemeldet, die an einem Erwerb interessiert sind. Dabei handelt es sich sowohl um Finanzinvestoren als auch um andere Einzelhandelsunternehmen. Die Interessenten lassen sich dabei in drei Gruppen unterteilen: einige zielen nur auf den Warenhausbetrieb, andere interessieren sich ausschließlich für die Immobilienangebote, während wieder andere eine Kombination beider Geschäftsbereiche in Betracht ziehen.
Vielseitige Kaufinteressenten
Zu den potenziellen Käufern des Handelsgeschäfts zählen unter anderem internationale Größen wie die spanische Warenhauskette El Corte Inglés und die französische Galeries Lafayette. Aber auch auf dem Immobiliensektor gibt es zahlreiche institutionelle Investoren, die sich für Breuninger interessieren. Unter ihnen sind bekannte Namen wie Deka, DWS und Union Investment aus Frankfurt sowie internationale Akteure wie die Beteiligungsgesellschaft Apollo und die Investmentbank Morgan Stanley. Diese Informationen sind bislang jedoch nicht offiziell bestätigt worden.
Gerüchte aus „Verhandlungskreisen“ besagen, dass die Breuninger-Gruppe insgesamt auf einen Unternehmenswert von etwa 2,5 Milliarden Euro geschätzt wird. Dies zeigt, wie wertvoll das historische Kaufhaus ist, das sich auf dem deutschen Markt im gehobenen Segment positioniert hat, insbesondere im Bereich der Textilwaren. Neben dem Institutionellen Investorenn wird sogar Amazon unter den potenziellen Käufern genannt, was zusätzlich für Aufsehen sorgt. Es wird erwähnt, dass sowohl die thailändische Central Group als auch das Family Office des US-amerikanischen Unternehmers Richard Baker, der kürzlich die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof aus der Insolvenz übernommen hat, im Rennen um eine mögliche Übernahme sind.
Die Breuninger-Gruppe, die heute in mehreren Städten Deutschlands Warenhäuser führt, steht damit an einem kritischen Wendepunkt. Ob sich die Gerüchte um den Verkauf bestätigen werden und wie sich dieser auf die Zukunft des Unternehmens auswirken könnte, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall ist das Interesse der Investoren ein Zeichen für die preisgebundene Marktposition und die Relevanz von Breuninger im Einzelhandel.