Repair-Café Marbach: Wo defekte Geräte wieder zum Leben erweckt werden
Im Herzen von Marbach, genauer gesagt in der Fußgängerzone, treffen sich passionierte Tüftler und Handwerker, um defekte Geräte aller Art wieder funktionsfähig zu machen. Ob Nähmaschinen, Uhren, Stereoanlagen oder Rasenmäher – hier wird nichts einfach weggeworfen, sondern repariert und wiederverwendet.
Einer der Spezialisten, Manfred Watmann, war früher in der Qualitätssicherung bei Bosch tätig und ist besonders erfahren im Reparieren von alten Nähmaschinen. An diesem Samstag kümmert er sich jedoch auch um eine fast hundert Jahre alte Uhr, deren Zeiger zu schnell liefen. Mit seiner Fachkenntnis findet er schnell den Fehler und kann die Uhr wieder reparieren, ohne etwas dafür zu verlangen.
Das Repair-Café in der Marktstraße 15 wird alle paar Wochen zum Treffpunkt für Menschen, die sich für Nachhaltigkeit und Reparatur engagieren. Hier werden Geräte wieder auf Vordermann gebracht, um ihrer Wegwerfkultur entgegenzuwirken. Initiator Jürgen Groß, ein Architekt, erzählt stolz von der ehrenamtlichen Arbeit des Teams, das fast ausschließlich aus Männern besteht.
Nachhaltigkeit und Gemeinschaftssinn
Eine besondere Atmosphäre herrscht im Repair-Café, wo Menschen wie Ole Hensen, ein Physiotherapeut, sich um defekte Heißgetränkespender und Dampfbügeleisen kümmern. Kunden wie Silvia Deuschle aus Höpfigheim kommen mit ihren Geräten hierher, um sie wieder instand setzen zu lassen. Klaus Lang, ein Maschinenbau-Ingenieur, hilft ihr, ihren elektrischen Aktenvernichter und Rasenmäher wieder zum Laufen zu bringen.
Eine interessante Entwicklung zeigt sich auch in den Nachbarorten, wo das Konzept des Repair-Cafés auf großes Interesse stößt. Menschen wie Helmut Riegraf aus Kirchberg denken darüber nach, selbst ein Repair-Café zu gründen. Die Frage nach der Haftung wird diskutiert, aber das Konzept scheint auf Zustimmung zu stoßen.
Eine engagierte Gemeinschaft
Am Ende eines erfolgreichen Tages im Repair-Café Marbach zählt Jürgen Groß die reparierten Geräte, darunter Fahrräder, Stereoanlagen und Kaffeemaschinen. Roland Pfleiderer ist begeistert, dass seine Stereoanlage nach 20 Jahren wieder funktioniert und lobt die hilfsbereiten Tüftler.
Die freiwilligen Helfer, wie der Elektroingenieur Uli Köpf, arbeiten mit großer Leidenschaft an den defekten Geräten und freuen sich über die Erfolge. Das Repair-Café ist nicht nur ein Ort der Reparatur, sondern auch der Gemeinschaft und des Engagements für eine nachhaltige Zukunft.
Informationen für Besucher
Das nächste Repair-Café im Treffpunkt Q in der Marktstraße 15 in Marbach öffnet am Samstag, den 20. Juli, von 9 bis 13 Uhr. Interessierte Kunden sollten vorab per E-Mail mitteilen, welche Geräte sie mitbringen möchten. Nicht repariert werden Fernseher, Großgeräte, Benzingeräte, Tintenstrahldrucker und Geräte zur Mundhygiene. Näharbeiten werden nur nach Vereinbarung durchgeführt.
– NAG
