Ludwigsburg: Krankenhäuser vor großen Veränderungen
Die Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH befindet sich in einer schwierigen finanziellen Lage, was teilweise darauf zurückzuführen ist, dass sie eine Vielzahl von Leistungen anbietet, die nicht rentabel sind. Im Gegensatz dazu konnte das Orthopädische Krankenhaus in Markgröningen (OKM) im Jahr 2023 wieder einen Gewinn verzeichnen. Trotzdem sind die Erlöse nicht kostendeckend, jedoch profitiert das OKM von einem höheren Anteil an Privatpatienten.
Digitale Erfolge und Zukunftsperspektiven
Die RKH-Kliniken haben sich erfolgreich digitalisiert und zahlreiche Zertifizierungen erhalten. Die Telemedizin ist gut etabliert und auch die weiterführende Digitalisierung verläuft positiv. Ein zentrales Thema wird die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angestoßene Krankenhausreform sein. Diese Reform soll die verschiedenen Krankheiten in 65 Leistungsgruppen einteilen und festlegen, welche Klinik welche Leistungen anbietet.
Die Bildung von Zentren, die Lauterbach fordert, existiert in der Kliniken-Holding bereits durch die Erweiterung über die Kreisgrenzen hinaus. Jedoch könnten durch die geplante Clusterbildung Schwierigkeiten auftreten und das RKH-Territorium auseinandergerissen werden.
Veränderungen im Gesundheitswesen
Es wird entscheidend sein, die Leistungsgruppen basierend auf einem strukturierten Medizinkonzept auszuwählen, Defizite zu beseitigen, Kooperationsverträge zu unterzeichnen und die Ambulantisierung voranzutreiben. Jörg Martin, scheidender RKH-Chef, hat bereits eine technische Vorbereitung für diesen Prozess vorgenommen und überlässt die Umsetzung seinem Nachfolger. Trotz der öffentlichen Diskussion um seinen frühzeitigen Abschied, ist er mit sich im Reinen.
Der Ludwigsburger Kreistag hat die Jahresabschlüsse der Kliniken einstimmig gebilligt. Die Entlastung des Aufsichtsrats erfolgte mit zwei Gegenstimmen und vier Enthaltungen.
– NAG