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Hitze-Check: Frankfurt im Fokus – Alarmierende Versiegelung und wenig Grün

Der erste Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe zeigt am 01.08.2024, dass viele deutsche Städte, darunter Frankfurt am Main, aufgrund extrem hoher Versiegelungsraten und zu wenig Grünflächen unzureichend gegen die Folgen der Klimakrise gewappnet sind, was dringende Maßnahmen zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität erforderlich macht.

Frankfurt am Main und andere deutsche Städte stehen vor einem gravierenden Problem: Die Flächenversiegelung hat ein alarmierendes Ausmaß erreicht, was nicht nur die städtische Ästhetik beeinträchtigt, sondern auch ernsthafte Folgen für die Gesundheit der Bewohner mit sich bringt.

Versiegelung als Bedrohung für die Gesundheit

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat in einem aktuellen Hitze-Check 190 Städte getestet und festgestellt, dass der Großteil dieser Städte nicht genügend Schutz gegen die extremen Temperaturen der Klimakrise bietet. Insbesondere Frankfurt wird als Beispiel für die besorgniserregende Versiegelung angeführt, die über 50 % beträgt. Diese hohe Versiegelungsrate entspricht einer bedrohlichen Umgebung, in der die Temperaturen weiter steigen können.

Die Rolle des ‚Grünvolumens‘

Im Rahmen der Untersuchung wurde auch das Konzept des „Grünvolumens“ bewertet, welches den klimaregulierenden Effekt von Grünflächen misst. Hierbei zeigen die Daten, dass Städte wie Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg nicht nur stark versiegelt, sondern auch mit einem niedrigen Grünvolumen ausgestattet sind. Dies führt zu einer verminderten Kühlwirkung in den Städten und erhöht das Risiko hitzebedingter Erkrankungen.

Politische Forderungen nach Lösungen

Barbara Metz, die Bundesgeschäftsführerin der DUH, fordert eine verbindliche gesetzliche Regelung zur Reduzierung der Flächenversiegelung bis 2035. Ihrer Meinung nach sind unversiegelte Flächen unerlässlich für die Versickerung von Regenwasser und als Aufenthaltsorte der kühlen Natur in den Städten. Der Moment für Maßnahmen sei jetzt, um die Städte vor der fortschreitenden Klimakrise zu schützen.

Gesundheitsförderung durch Stadtplanung

Die Gesundheit der Stadtbewohner steht ebenfalls im Fokus der Initiativen. So betont Frank Winkler vom GKV-Bündnis für Gesundheit, dass Stadtplanning nachhaltig gestaltet werden sollte, um mehr Erholungsräume für die Bevölkerung zu schaffen. Projekte wie „Gesund unterwegs im Stadtquartier“ zeigen Wege auf, wie Schulen und Stadtteile gesundheitsförderlich umgestaltet werden können, wobei die Stimme der Zukunft – die Kinder – gehört wird.

Die Datensituation und ihre Herausforderungen

Ein zentrales Problem stellen die uneinheitlichen Daten der Bundesländer dar. Sascha Gey, Data Analyst der Luftbild Umwelt Planung, hebt hervor, dass Satellitendaten eine kosteneffiziente und umfassende Möglichkeit bieten, um Versiegelung, Grünflächen und Oberflächentemperaturen in Städten zu analysieren. Die Verbesserung der Datenerfassung ist entscheidend, um adäquate Maßnahmen zur Klimaanpassung ergreifen zu können.

Ein Aufruf zur sofortigen Veränderung

Die aktuellen Ergebnisse sind ein Weckruf für Städte in Deutschland. Die unaufhaltsame Flächenversiegelung und der Verlust von Grünflächen tragen nicht nur zur Intensivierung der Hitzeinseln bei, sondern stellen auch eine erhebliche Gefährdung für die öffentliche Gesundheit dar. Die Bundesregierung ist gefordert, effektive Maßnehmen zu ergreifen, schließlich geht es um zukunftsfähige und lebenswerte urbane Räume.

NAG

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