In Lübeck kämpfen Semra und Michael Schubert seit Monaten mit den Folgen einer Baustelle direkt vor ihrer Haustür. Die KWL baut einen Autobahnzubringer für das neue Gewerbegebiet Semiramis, und die Schuberts sind unsicher, welche rechtlichen Schritte sie gegen die Bauarbeiten einleiten können. Auf der verzweifelten Suche nach einem Fachanwalt für Baurecht stießen sie auf zahlreiche Hindernisse: Viele Kanzleien erklärten, sie könnten nicht helfen, da sie für die KWL tätig sind oder waren. Einige Anwälte meldeten sich nach ersten Kontakten gar nicht mehr zurück, was die Frustration des Ehepaars weiter steigerte.
Nach zwei Monaten intensiver Suche fanden die Schuberts schließlich einen Anwalt, der in der Vergangenheit gegen die Stadt Lübeck gearbeitet hatte. „Unsere Auffahrt wurde während der Bauarbeiten beschädigt, und wir möchten, dass nach den Arbeiten alles wieder so aussieht wie vorher“, erklärte Michael Schubert. Die KWL wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass alle Mandate nach fachlicher Eignung vergeben werden. Laut Dietrich Schenke, einem Fachanwalt aus Flensburg, ist es jedoch eine gängige Praxis, dass große Auftraggeber Anwälte „rausschießen“, um sicherzustellen, dass keine gegnerischen Mandate angenommen werden. Weitere Details zu diesem Thema finden sich in einem Bericht auf www.ln-online.de.