Inmitten eines globalen Chaos, geprägt von Konflikten und Unsicherheiten, bleibt Bhutan, das kleine buddhistische Königreich im Himalaya, ein Ort der Ruhe und des Gleichgewichts. Doch die Idylle droht zu wanken, als der König beschließt, das Leben seines Volkes zu modernisieren, indem er ihnen Zugang zu modernen Technologien wie Internet und Fernsehen gewährt. Dies führt zu Verwirrung unter den Bürgern, die sich fragen, ob sie wirklich die Neuerungen benötigen, da sie sich doch bereits glücklich fühlen.
In der von Unruhe und Verwirrung geprägten Atmosphäre ist es der alte Lama, der sich entschließt, das Heft in die Hand zu nehmen. Er spürt, dass sich etwas ändern muss und fordert von einem jungen Mönch, ein Gewehr zu beschaffen, um die Situation im Dorf zu kontrollieren. Was mag der Lama mit einem Gewehr beabsichtigen? Diese Frage schwirrt in den Köpfen der Dorfbewohner und steigert die Spannung in der Gemeinschaft.
Ein Mysterium entfaltet sich
Die bevorstehende Zeremonie, zu der der Lama einlädt, sorgt für ein Gefühl der Vorfreude, aber auch der Besorgnis im kleinen Dorf. Die Dorfbewohner sind gespannt darauf, was der Lama, eine hochverehrte Figur in ihrer Kultur, mit den Waffengebrauchen könnte. Könnte es eine symbolische Geste sein? Oder steckt doch etwas Ernsteres dahinter? Die gemischten Gefühle der Menschen spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen Bhutan konfrontiert ist, während es versucht, Tradition und moderne Einflüsse in Einklang zu bringen.
Der Film „Was will der Lama mit dem Gewehr?“ unter der Regie von Pawo Choyning Dorji, der als eine interessante Ergänzung des bhutanischen Kinos angesehen wird, hebt diese kulturellen Spannungen hervor und fängt die einmalige Stimmung des Landes ein. In 107 Minuten entführt der Film seine Zuschauer in eine Welt, in der Humor und Ernsthaftigkeit auf interessante Weise miteinander verwoben sind.
Zu den Darstellern gehören neben Tandin Wangchuk auch Kelsang Choejay und Deki Lhamo, die alle ihre Charaktere mit Leben füllen und die wiederkehrende Frage aufwerfen: Wie reagiert man auf Veränderungen, die man nicht wollte? Inmitten von Alltagsaufgaben und dem Drang, die eigene Kultur zu bewahren, wird die Thematik umso eindringlicher, wenn man die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen betrachtet, die Bhutan derzeit erlebt.
Die Einführungen von Internet und Demokratie in einem so traditionell geprägten Land werfen zahlreiche Fragen auf, wobei die Unsicherheit, wie diese Veränderungen das Leben der Einheimischen beeinflussen könnten, in den Vordergrund tritt. Der Lama, der entschlossen ist, die Dinge in die eigenen Hände zu nehmen, wird zum Symbol für den inneren Konflikt und die Unzufriedenheit, die durch die plötzlichen Veränderungen hervorgerufen wurden.
„Was will der Lama mit dem Gewehr?“ bietet damit nicht nur eine unterhaltsame Handlung, sondern liefert auch wertvolle Einblicke in die komplexe Beziehung zwischen Tradition und Modernität. Das Kino Koki in Lübeck zeigt diesen bemerkenswerten Film am 07.09.2024 um 18:00 Uhr. Ein Ereignis, das nicht nur Filmbegeisterte, sondern auch all jene ansprechen dürfte, die sich für soziale und kulturelle Themen interessieren.