Stand: 26.07.2024 10:00 Uhr
Mareike Carrière: Ein Leben zwischen Kunst und Engagement
Die norddeutsche Schauspielerin Mareike Carrière, die heute ihren 70. Geburtstag feiern würde, hat nicht nur durch ihre schauspielerischen Leistungen in Serien wie „Großstadtrevier“ Eindruck hinterlassen. Ihre bewegte Lebensgeschichte und ihr Engagement für soziale Belange zeigen, wie Künstler auch außerhalb der Leinwand einen Unterschied machen können.
Ein frühes Talent und die Theaterbühne
Geboren am 26. Juli 1954 in Hannover und aufgewachsen in Lübeck, entwickelte Mareike Carrière schon in jungen Jahren eine Leidenschaft für die Darstellende Kunst. Bereits im Alter von acht Jahren stand sie als böse Königin in „Schneewittchen“ auf der Bühne, was ihre Neigung zum Schauspieling bekräftigte. Nach ihrem Wechsel zur Lübecker Schauspielschule und dem Erlangen des Abiturs widmete sie sich intensiv dem Schauspiel und trat auf verschiedenen Bühnen in Lübeck, Paris und Hamburg auf.
Der Durchbruch in Film und Fernsehen
Carrières Karriere im Film und Fernsehen nahm in den 1970er-Jahren Fahrt auf. Ihr erster großer Erfolg kam 1978 mit dem Fernsehspiel „Flamme empor“, für das sie unter 1.000 Bewerberinnen die Hauptrolle erhielt. Diese Rolle, die sich mit der Abgrenzung von der NS-Ideologie befasste, brachte ihr 1979 sogar einen Kritikerpreis ein. Ihre schauspielerische Vielseitigkeit zeigte sich in verschiedenen Rollen, unter anderem in „Felix Krull“ und „Die zweite Haut“, und in einer späteren Zusammenarbeit mit ihrem Bruder Mathieu in „Yerma“.
Pionierarbeit im deutschen Fernsehen
Besonders bemerkenswert war ihre Rolle als erste Streifenpolizistin im deutschen Fernsehen in der Serie „Großstadtrevier“. Carrière bereitete sich akribisch auf die Rolle vor, indem sie Karate und Schießen trainierte und sich intensiv mit der Polizeiarbeit auseinandersetzte. Bis zu ihrem Ausscheiden aus der beliebten ARD-Serie im Jahr 1994 prägte sie das Bild der Polizei im deutschen Fernsehen erheblich.
Soziales Engagement und private Herausforderungen
Abseits ihrer Karriere engagierte sich Carrière auch sozial und war unter anderem Repräsentantin von UNICEF. Sie setzte sich für das Hospiz Hamburg Leuchtfeuer ein, ein Anzeichen dafür, wie sie ihre Popularität nutzen wollte, um Gutes zu tun. Ihr späteres Leben war jedoch von einer schweren Krankheit geprägt: 2012 erfuhr die Öffentlichkeit von ihrer Blasenkrebserkrankung, die letztendlich 2014 zum Tod der Schauspielerin führte. Sie war erst 59 Jahre alt.
Ein bleibendes Vermächtnis
Mareike Carrière hinterlässt eine eindrucksvolle Spur in der deutschen Film- und Fernsehwelt. Der damalige NDR-Intendant Lutz Marmor würdigte sie mit den Worten, dass das Fernsehen eine „eindrucksvolle Persönlichkeit“ und eine „Vielseitigkeit – vom Serienstar bis zur Charakterdarstellerin“ verloren habe. Ihr Erbe wird in der Erinnerung ihrer Fans und der Gemeinschaft, für die sie sich leidenschaftlich einsetzte, weiterleben.
Durch ihren Werdegang und ihre sozialen Initiativen steht Mareike Carrière als Beispiel dafür, wie Künstler nicht nur durch ihre Kunst, sondern auch durch ihr Engagement einen bleibenden Eindruck hinterlassen können.
– NAG