Märkischer Kreis

Halveraner NS-Opfer: Multimediale Ausstellung enthüllt vergessene Schicksale in Villa Wippermann

Erinnerung an NS-Opfer: Ausstellung enthüllt vergessene Schicksale

Ein neues Ausstellungskonzept in der Ruhrgebietsstadt Halver rückt die Schrecken des Naziregimes in den Fokus. Die Kuratorin Jana Eilhardt und der Autor Matthias Clever haben gemeinsam eine beeindruckende Schau geschaffen, die das Leiden und die Geschichten der Opfer sichtbar macht. Mit dem Hintergrund, in Zeiten von Denkmalbeschädigungen und mangelndem Geschichtsbewusstsein ein starkes Zeichen zu setzen, öffnet die Ausstellung in der Villa Wippermann ihre Türen.

In lebensgroßen Porträts und bewegenden Videobeiträgen können Besucher den Opfern direkt gegenüberstehen und ihre Geschichte hören. Eine der Überlebenden, Spinetta Weimer, teilt ihre Deportation nach Auschwitz und überträgt mit ihren Worten die Last des Vergessens auf die Nachwelt. Dank jahrelanger Recherchen von Matthias Clever werden verdrängte Schicksale ans Tageslicht gebracht – ein wichtiger Schritt, um das Bewusstsein für die dunklen Seiten der deutschen Geschichte zu schärfen.

Die Ausstellung präsentiert nicht nur die Gesichter und Stimmen der Opfer, sondern auch einen Einblick in den Alltag jener Zeit. Eine rekonstruierte Küche aus der Nazizeit, alte Fotos, Koffer und sogar Auszüge aus dem Grundgesetz schaffen eine eindringliche Atmosphäre, die die Besucher in die Vergangenheit eintauchen lässt. Das Mahnmal am Kulturbahnhof Halver soll nicht nur an die Ereignisse erinnern, sondern auch zur Mahnung für eine friedliche Zukunft dienen.

Ein Appell an die Jugend: Die Ausstellung als Lernort

Matthias Clever betont die Bedeutung der Ausstellung als Bildungsstätte für junge Menschen. In einer Zeit, in der der Frieden so lange währt wie nie zuvor, dient die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit als Warnung vor den Folgen von Ignoranz und Hass. Clever und Eilhardt hoffen daher auf zahlreiche Schulklassen, die die Ausstellung besuchen und sich mit den vergessenen Schicksalen auseinandersetzen.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung bieten Interessierten die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen und in den Dialog zu treten. Eine persönliche Führung von Matthias Clever ist auf Anfrage möglich und soll vor allem Schülern und Lehrern die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Der Appell lautet: Erinnern, aufklären und gemeinsam für eine bessere Zukunft einstehen.

Öffnungszeiten:
  • Dienstag: 15 bis 17 Uhr
  • Mittwoch: 15 bis 17 Uhr
  • Donnerstag: 15 bis 19 Uhr
  • Sonntag: 11 bis 16 Uhr

Für Gruppen oder individuelle Termine außerhalb der regulären Öffnungszeiten können Besucher sich bei Jana Eilhardt (0152/22832566) melden.

NAG

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