Neue Richtlinien für den Jugendschutz gefordert
Ein aktuelles Thema sorgt für Diskussionen unter Gesundheitsministern: das „begleitete Trinken“ von Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und andere Minister plädieren für ein Verbot dieser Praxis. Die Forderung stößt auf Zustimmung bei der zuständigen Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion, Nezahat Baradari.
Der Grund für das Verbot laut Baradari ist die Bedenken bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen auf Jugendliche in dieser sensiblen Entwicklungsphase. Die derzeitige Ausnahme im Jugendschutzgesetz, die es erlaubt, dass Jugendliche in Anwesenheit ihrer Eltern Alkohol konsumieren, wird als nicht vereinbar mit dem eigentlichen Schutzzweck des Gesetzes angesehen. Dies sei aus medizinischer Sicht bedenklich, da Studien der DAK aufzeigen, dass Alkoholkonsum in diesem Alter ein ernsthaftes Problem darstellen kann. Im vergangenen Jahr mussten über 6.000 Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren aufgrund von Alkoholmissbrauch im Krankenhaus behandelt werden.
Baradari betonte die Risiken, die das „begleitete Trinken“ mit sich bringt, sowohl für die körperliche als auch die geistige Entwicklung der Jugendlichen. Sie sieht in einem Verbot einen wichtigen Schritt, fordert jedoch zusätzlich mehr Prävention in Schulen und Freizeiteinrichtungen sowie eine stärkere gesellschaftliche Sensibilisierung für die Folgen des Alkoholismus. Als Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin setzt sie sich innerhalb der SPD-Fraktion für diese Themen ein und betont die schädlichen Auswirkungen, die Alkohol sowohl auf die Gesundheit als auch auf das soziale Leben haben kann.
– NAG