Iserlohn. Die Debatte um den Zuststand und die Zukunft der Eissporthalle in Iserlohn ist seit vielen Jahren ein heiß diskutiertes Thema in der Stadt und hat nun erneut an Fahrt aufgenommen. Während Gespräche zwischen verschiedenen Ratsfraktionen voranschreiten, wird der mögliche Neubau einer modernen Mehrzweckhalle ins Spiel gebracht, die nicht nur den Eishockeyverein Iserlohn Roosters als sportliche Heimat dienen könnte, sondern auch die gesamte Region beeinflussen würde.
Bedarf an modernem Eissportzentrum
Der aktuelle Standort der Eissporthalle am Seilersee, die im Jahr 1971 eröffnet wurde, erfüllt nicht mehr die Anforderungen eines modernen Sportbetriebs. Mit einer Kapazität von nur 4.967 Zuschauern zählt die Balver-Zinn-Arena zu den kleineren Stadien in der Deutschen Eishockeyliga PENNY DEL. Die Diskussion über den Zustand der Halle ist nicht neu; sie zieht sich über viele Jahre und umfasst zahlreiche Aspekte, insbesondere den knappen Platz und die veralteten Anlagen.
Forderung nach einer umfassenden Lösung
Die Vorstellung der neuen Mehrzweckhalle mit einem Fassungsvermögen von bis zu 7.500 Zuschauern wird von verschiedenen Parteien unterstützt. Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf etwa 40 Millionen Euro, ein Betrag, der die Stadt und die Stadtwerke vor große Herausforderungen stellt. CDU-Fraktionsvorsitzender Fabian Tigges äußerte Bedenken gegenüber der Finanzierung: „Es wird sicherlich nicht möglich sein, dass die Stadt oder die Stadtwerke die Kosten übernehmen können.“
Schwierigkeiten bei der Standortfindung
Ein weiterer entscheidender Punkt in der Debatte ist der Standort für einen möglichen Neubau. Die aktuelle Situation am Seilersee ist bereits durch Parkraumbeschränkungen beeinträchtigt, und es gibt Bedenken, dass angrenzende Flächen, wie der Sportplatz oder das Kirmesgelände, bei den sportlichen Vereinen auf Widerstand stoßen könnten. Auch die bereits seit Jahren diskutierte fehlende zweite Eisfläche sollte berücksichtigt werden, um den Trainingsbetrieb für verschiedene Mannschaften nicht zu gefährden.
Gemeinschaftliche Verantwortung und Vorurteile
Die Iserlohn Roosters sind kein Sportverein im herkömmlichen Sinne, sondern eine GmbH. Das bedeutet, dass die finanziellen Aspekte deutlich komplexer sind, da sie einen wirtschaftlichen Betrieb darstellen, der jährlich an Gebühren und Zuschüssen der Stadt angewiesen ist. Die Diskussion um die Finanzierung und den jeweils passenden Standort ist nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern spiegelt auch die finanziellen und strukturellen Herausforderungen wider, denen sich viele Kommunen in Deutschland gegenübersehen.
Ein wegweisendes Projekt mit Blick auf die Zukunft
Die Debatte über die Neugestaltung der Eissporthalle könnte auch als Chance für die gesamte Region gesehen werden. Ein neues, multifunktionales Zentrum könnte nicht nur den Eishockeysport fördern, sondern auch andere sportliche und kulturelle Veranstaltungen ermöglichen. Die Forderungen der letzten 30 Jahre nach einer modernen Einrichtung machen deutlich, dass der Bedarf an einer solchen Halle für die zukünftige Entwicklung der Stadt von großer Bedeutung ist.
Inmitten dieser Herausforderungen bleibt die Frage, wie und wann konkrete Schritte unternommen werden, um diese Vision zu verwirklichen. Die Iserlohner Bürger und Sportbegeisterte warten auf klare Entscheidungen, die sowohl die Sportlandschaft als auch die gesamte Gemeinschaft stärken könnten.
– NAG