Märkischer Kreis

Seltene Schlingnatter in Werdohl entdeckt: Entwarnung für Spaziergänger

Eine Frau namens Tanja Klüppelberg-Führer fand am Samstagabend, den 24. Juli 2024, im Sauerland eine tote Schlingnatter, was die Aufmerksamkeit auf diese seltene und in NRW als „stark gefährdet“ eingestufte Art lenkt, die unter Bedrängnis zwar bissig, aber nicht giftig ist.

Ein überraschender Fund in Werdohl sorgt für Aufsehen: Eine Frau entdeckte beim Spaziergang im Sauerland eine tote Schlange, die für die Region ungewöhnlich ist. Solche Entdeckungen werfen Fragen über den Erhalt und die Sichtbarkeit von Reptilienarten auf.

Die Entdeckung einer Schlingnatter

Am Samstagabend, als Tanja Klüppelberg-Führer mit ihrem Hund spazieren ging, fand sie die etwa 40 Zentimeter lange Schlange am Straßenrand von Alt-Pungelscheid. Der Fund löste Verwirrung aus, da es sich um eine Schlingnatter (Coronella austriaca) handelte, die in Nordrhein-Westfalen als stark gefährdet gilt. Experten schätzten, dass diese Art zwar in der Region vorkommt, jedoch sehr selten zu sehen ist.

Regionale Bedeutung und Artenschutz

Schlingnattern sind nicht nur faszinierende Lebewesen, sondern auch ein Indikator für die Gesundheit des Ökosystems. Martin Schlüpmann, ein Diplom-Biologe und Leiter des Arbeitskreises Amphibien und Reptilien in NRW, erklärt, dass die Schlingnatter in ihrer scheuen Natur oft übersehen wird. Ihre Existenz zeigt, wie wichtig es ist, natürliche Lebensräume zu erhalten, da sie in bewaldeten Gebieten wie in Werdohl geeignete Lebensräume finden. Diese Reptilien spielen eine wichtige Rolle im Nahrungsnetz und ihr Rückgang könnte gesundheitliche Auswirkungen auf lokale Ökosysteme haben.

Verwechslungsgefahr mit anderen Schlangenarten

Tanja Klüppelberg-Führer berichtete, dass Bekannte die Schlange zuerst für eine Kornnatter hielten, die in Nordamerika beheimatet ist. Dies verdeutlicht die Unsicherheit, die oft mit der Identifikation solcher Tiere einhergeht. Der Reptilienexperte Schlüpmann wies darauf hin, dass Schlingnattern in Bedrängnis zwar bissig reagieren können, jedoch keine Giftzähne besitzen. Daher sind sie für Menschen nicht gefährlich, sondern nur für ihre Beute wie Amphibien.

Weitere Schlangenarten im Sauerland

Im Märkischen Kreis sind noch zahlreiche andere Schlangenarten wie die häufigere Ringelnatter (Natrix natrix) oder die Kreuzotter (Vipera berus) anzutreffen. Während die Ringelnatter relativ harmlos ist, stellt die Kreuzotter eine potenzielle Gefahr dar, da es sich um eine Giftschlange handelt. Wichtig ist es hier, die Unterschiede zwischen diesen Arten zu erkennen, um Missverständnissen vorzubeugen.

Eine Überlegung zur Natur

Die Entdeckung einer Schlingnatter im Sauerland regt an, über den aktuellen Zustand der heimischen Tierwelt nachzudenken. Besonders die Rückkehr seltener Arten könnte auf positive Veränderungen in der Natur hinweisen, während gleichzeitig die Notwendigkeit des Artenschutzes betont wird. Die Beobachtung seltener Lebewesen in der eigenen Nachbarschaft kann das Bewusstsein der Gemeinde für den Erhalt ihrer natürlichen Umgebung stärken.

Dieser Vorfall zeigt nicht nur, wie wichtig es ist, auf die Natur zu achten, sondern auch die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen für bedrohte Arten. Es ist ein Weckruf an die Gemeinschaft, den Lebensraum dieser Tiere zu respektieren und zu schützen.

NAG

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