Märkischer Kreis. Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit unter Rindern und Schafen hat im Märkischen Kreis besorgniserregende Ausmaße angenommen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Infektionszahlen erheblich gestiegen sind.
Steigende Infektionszahlen alarmieren Landwirte
Bereits vor zwei Wochen wurden in mehreren Betrieben des Märkischen Kreises, darunter einem in Balve, Infektionen festgestellt. Seitdem sind die Fälle exponentiell angestiegen: Von anfänglich drei Betroffenen in Altena, Balve und Iserlohn ist die Anzahl auf mittlerweile 31 Betriebe angestiegen. Aktuell sind circa 4400 Schafe und 2000 Rinder betroffen, was die lokale Viehzucht stark belastet.
Besonderheiten der Erkrankung
Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die durch infizierte Stechmücken übertragen wird und nicht von Tier zu Tier übertragbar ist. Typische Symptome sind hohes Fieber und eine blue verfärbte Zunge. Das Virus, spezifisch der Serotyp 3, führt unter anderem zu einem deutlichen Rückgang der Milchleistung bei Rindern. Zudem sind vereinzelt Todesfälle verzeichnet worden, was die Situation für die betroffenen Betriebe weiter verschärft.
Empfohlene Maßnahmen zur Bekämpfung
Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, empfehlen Veterinäre eine Impfung der Tiere. Der Bund hat hierzu drei Impfstoffe zugelassen, die über nutzbare Tierärzte bezogen werden können. Die Impfstoffe umfassen unter anderem Bultavo 3 von Boehringer Ingelheim und Bluevac-3 von CZ Vaccines.
Ökonomische Auswirkungen der Seuche
Die erkrankten Betriebe müssen mit großen wirtschaftlichen Einbußen rechnen. Selbst wenn die Tiere genesen, kann der Verlauf der Krankheit schmerzhaft sein und die Betriebe für mindestens 30 Tage in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken. Dazu kommt, dass die Tierseuchenkasse der Landwirtschaftskammer NRW finanzielle Unterstützung in Form von Impfstoffkostenbeihilfen anbietet. Dies könnte für viele Landwirte eine entscheidende Hilfe sein.
Zusammenfassung der Situation
Die Entwicklung der Blauzungenkrankheit im Märkischen Kreis verdeutlicht die Anfälligkeit der regionalen Landwirtschaft gegenüber solchen Seuchen. Veterinärin Lisa-Maria Rüth betont, dass der Krankheitsverlauf von Tier zu Tier unterschiedlich ist, und auch der Ausgang einer Infektion schwer vorherzusagen ist.
Ausblick auf zukünftige Maßnahmen
Die Behörden sind gefordert, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die Versorgung der Tierhalter mit Impfstoffen sicherzustellen und die Verbreitung der Krankheit einzudämmen. Eine genaue Überwachung und Dokumentation der Fälle ist hierbei unerlässlich, um die Vehemenz der Blauzungenkrankheit im Märkischen Kreis zu bewältigen.
Für weitere Informationen zu Hilfeleistungen und Impfstoffanträgen können Landwirte die Internetseiten der Landwirtschaftskammer und des Landesumweltamtes besuchen.
– NAG