Die Förderung kleiner Projekte in der Region Lenneschiene erweist sich in diesem Jahr als zweischneidiges Schwert, besonders für die Stadt Werdohl. Während die Leaderregion insgesamt 18 neue Kleinprojekte mit rund 200.000 Euro unterstützt, bleibt für Werdohl wenig übrig. Nur zwei Anträge wurden aus der Stadt eingereicht, wonach lediglich eines der Vorhaben positiv bewertet wurde. Diese Situation wirft Fragen über die Möglichkeiten der lokalen Entwicklung und die Unterstützung für Gemeinschaftsprojekte auf.
Wettbewerb um Fördermittel
Die Fördermöglichkeiten zielen darauf ab, das Engagement von Vereinen und gemeinnützigen Organisationen zu stärken. Jedes Kleinprojekt muss im Kostenrahmen von 1.000 bis 20.000 Euro liegen. Hierbei werden 80 Prozent der Kosten durch das Land Nordrhein-Westfalen und den Bund gedeckt, während die Kommunen einen Anteil von 10 Prozent übernehmen. Die Anträge müssen jedoch auch den strengen Kriterien der Lokalen Arbeitsgruppe (LAG) entsprechen, die über die Vergabe der Mittel entscheidet.
Die Rolle des Fördervereins
Ein Lichtblick für Werdohl in diesem Jahr ist der Förderverein des Osemunddenkmals am Ahehammer. Obwohl das historische Industriedenkmal nicht auf Werdohler Stadtgebiet liegt, konnten die Mitglieder durch ihre Initiative und das Engagement der Werdohler Bürger Fördermittel in Höhe von knapp 13.500 Euro generieren. Die Gelder sollen für Sitzgelegenheiten und Wetterschutz im Außenbereich des Ahehammers verwendet werden. Dies zeigt, wie überregionale Projekte auch lokal positive Auswirkungen haben können.
Ein verlorenes Projekt
In einem enttäuschenden Beispiel gelang es der Landeskirchlichen Gemeinschaft Eveking nicht, die LAG von der Notwendigkeit neuer Audio- und Bildtechnik in ihren Gemeinderäumen zu überzeugen. Dieses Projekt ging damit leer aus, was die Herausforderungen unterstreicht, vor denen lokale Initiativen stehen, wenn es darum geht, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Es stellt sich die Frage, wie Gemeinden wie Werdohl durch gezielte Strategien und eine bessere Projektentwicklung unterstützen können, um bei zukünftigen Förderrunden erfolgreicher abzuschneiden.
Auswirkungen auf die Gemeinschaft
Die gelebte Nachbarschaft und das Engagement vor Ort haben einen direkten Einfluss auf die Lebensqualität der Bürger in Werdohl. Vorangegangene Projekte, wie der Generationenwald oder die Erweiterung des Wanderwegenetzes, haben nicht nur die Infrastruktur verbessert, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Bürger und Einrichtungen in Werdohl weiterhin motiviert bleiben, ihre Anliegen zu formulieren und diese an die LAG heranzutragen, um eine stärkere Berücksichtigung zukünftiger Projekte zu erreichen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die momentane Situation in Werdohl sowohl Herausforderungen als auch Chancen bietet. Während die Stadt in diesem Jahr nur marginale Mittel erhält, bleibt die Hoffnung auf zukünftige Projekte, die das Engagement der Gemeinschaft und die Bedeutung kleiner Initiativen weiterhin fördern. Die Schlüssel zu erfolgreicher Förderung liegen in der aktiven Kommunikation und der Zusammenarbeit innerhalb der Region.
– NAG