In der Supermarktszene Deutschlands gibt es einen immer wiederkehrenden Aufreger: die vorzeitige Präsenz von Weihnachtsprodukten. Der Sommer ist noch in vollem Gange, doch die Regale in den Discountern sind bereits geschmückt mit Lebkuchen, Stollen und Glühwein. Ein aktuelles Beispiel stammt von einer Kundin des Kauflands in Magdeburg, die am 24. August ein Bild von den aufgestellten Weihnachtsartikeln in einer Facebook-Gruppe teilte und damit eine lebhafte Diskussion auslöste.
Die Reaktionen auf den Beitrag waren gemischt. Während einige Nutzer der Ansicht sind, dass solche Produkte im August nichts verloren haben, zeigen sich andere ungeachtet der Jahreszeit begeistert. „Die sind nicht mehr ganz sauber, wirklich“, äußerte sich ein empörter Kommentar, während es auch Stimmen gab, die auf eine „schöne Vorfreude“ hinwiesen und sogar von einem „brauchbaren Einkauf“ sprachen.
Weihnachtsartikel schon im August – ein jährlich wiederkehrendes Phänomen
Die Diskussion über Weihnachtsartikel, die bereits im August in den Supermärkten auftauchen, ist ein Phänomen, das nicht neu ist. Jedes Jahr im Spätsommer fühlen sich viele Verbraucher von den vorzeitigen Angeboten gestört. Die Kundin in Magdeburg ist jedoch nicht die einzige, die auf die weihnachtliche Verwirrung hinweist. Andere Nutzer berichteten von ähnlichen Sichtungen in verschiedenen Supermarktketten. „Die liegen schon 14 Tage da“, bemerkte ein Besucher, während ein anderer Nutzer von Weihnachtsartikeln bei Aldi sprach – ebenfalls zu einem Zeitpunkt, der viele überraschte.
Doch warum stellen die Discounter diese Artikel so früh auf? Eine gewisse Nachfrage muss vorhanden sein, andernfalls würden die Supermärkte nicht so handeln. Einige Käufer haben die festlichen Angebote anscheinend schon entdeckt und sogar gekauft. Kommentare wie „Danke, ich freue mich“ und „Ist doch nicht schlimm“ belegen, dass nicht jeder über die vorzeitige Weihnachtsstimmung entsetzt ist.
Ein Blick in die Branche zeigt, dass es eine gängige Praxis ist, Weihnachtswaren bereits im Frühsommer zu bestellen und rechtzeitig zu verkaufen. Ein ehemaliger Mitarbeiter eines großen Lebensmittelhändlers berichtete in einem Reddit-Beitrag, dass bereits im Mai die ersten Bestellungen getätigt wurden. Mitten im August seien dann die Waren angekommen, und das Lager war überfüllt mit Weihnachtsprodukten. Dabei wurden die sommerlichen Artikel gegen die weihnachtlichen „umgetauscht“, was zu einer skurrilen Situation führte – „eine Packung Dominosteine und zwei Flaschen Glühwein bei 32 Grad“, so seine Schilderung.
Im Netz hält die Diskussion über frühzeitige Weihnachtswaren ungebrochen an. Auch 2024 wird diese Praxis wieder hinterfragt – Edeka sorgte einst mit einem ironischen Schild dafür, dass die Kunden ihre Meinung zu dem Thema kundtun konnten. „Nein, es wird nicht jedes Jahr früher“, lautete die humorvolle Botschaft, die vielen Käufern ein Lächeln entlockte.
Letztendlich ist der heiß umstrittene Weihnachtsverkauf im August ein Spiegelbild der Verbraucherträume auf eine besinnliche Zeit, aber auch der kommerziellen Realität des Einzelhandels, die gezwungen ist, auf Wünsche und Bedürfnisse der Käufer einzugehen. Unabhängig von der Jahreszeit bleibt die Frage: Ist es nicht ein wenig früh für den Weihnachtszauber? Doch während die einen darüber schimpfen, freuen sich andere auf die herzlichen Köstlichkeiten, die bald in den Regalen stehen.