In der pulsierenden Stadt Magdeburg haben die Einwohner Grund zur Freude: Ein neues Wandgemälde bereichert seit Kurzem die Umfassungsstraße und verspricht ein Zeichen der Vielfalt und des Miteinanders. In einem beschaulichen Stadtteil, der Neue Neustadt, wird die Kunst nicht nur an die Wand projiziert, sondern auch in die Herzen der Bewohner getragen. Der renommierte britische Künstler Damian Le Bas, dessen Werke für ihre kraftvollen Aussagen über Identität und Gemeinschaft bekannt sind, war die Inspiration hinter diesem eindrucksvollen Kunstwerk.
Das Wandgemälde entstand im Rahmen des Programms „moritz4all“, das vom Moritzhof initiiert wurde, um in einem bisher ungenutzten Bereich der Stadt einen Raum für das Zusammenleben zu schaffen. Dabei erhält das Projekt auch eine finanzielle Unterstützung durch das Bundesministerium des Innern und Heimat, das für den Zeitraum von 2023 bis 2025 Mittel im Rahmen des Programms „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ bereitstellt. Die Philosophie dahinter: Kunst schaffe Begegnungen und trage zur Verbesserung des sozialen Klimas in der Stadt bei.
Ein kreatives Gemeinschaftsprojekt
Bei der Realisierung des Wandgemäldes war der Künstler Christoph Ackermann, bekannt für seine Street-Art in Magdeburg, eine treibende Kraft. Eine Besonderheit dieses Kunstwerks ist, dass ein Teil der Gestaltung gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen aus der Neuen Neustadt entstand. Dies gibt dem Wandgemälde nicht nur eine persönliche Note, sondern fördert auch die Identifikation der jungen Menschen mit ihrem Stadtteil und dem neuen Kunstwerk. Solche Projekte sind ein bedeutender Schritt in Richtung einer inklusiven Gemeinde, die Vielfalt und Akzeptanz fördert.
Zur feierlichen Einweihung des Wandgemäldes am Samstag, dem 24. August um 19 Uhr, wird die talentierte Delaine Le Bas, Lebensgefährtin des verstorbenen Damian Le Bas, eine Performance präsentieren. Die britische Künstlerin hat sich einen Namen in der internationalen Kunstszene gemacht und beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Themen wie Identität, Rassismus und den Herausforderungen, denen „die Anderen“ in der Gesellschaft ausgesetzt sind. Ihre Kunst ist nicht nur eine Ausdrucksform, sondern auch ein Medium, um wichtige gesellschaftliche Fragen zu beleuchten und zum Nachdenken anzuregen. Delaine Le Bas ist derzeit für den angesehenen Turner-Preis nominiert, was ihrer bevorstehenden Performance zusätzliche Bedeutung verleiht.
Lehren aus der Kunst
Das Begleitheft, das zur Eröffnung des Wandgemäldes vom Moritzhof veröffentlicht wird, bietet nicht nur einen tiefen Einblick in die Hintergründe des Projekts, sondern auch pädagogische Anregungen zur Auseinandersetzung mit den Themen, die das Kunstwerk behandelt. Für interessierte Besucher ist das Heft online verfügbar, sodass jeder Zugang zu wertvollen Informationen hat, die helfen, das Bewusstsein für gesellschaftliche Fragestellungen zu schärfen. Die direkte Beteiligung der Gemeinschaft an der Entstehung des Wandgemäldes könnte ein Modell für zukünftige Kunstprojekte in der Stadt werden.
Das Wandgemälde an der Fassade der Umfassungsstraße 29 ist mehr als nur ein Kunstwerk. Es ist ein Zeichen des Wandels und der Hoffnung. Die Veranstaltung zur Einweihung, bei der der Eintritt frei ist, lädt alle Interessierten ein, Teil dieses bedeutenden Moments zu werden. Es handelt sich um einen Schritt in Richtung eines harmonischeren Zusammenlebens, das sich in der Vielfalt der Kulturen und Identitäten widerspiegelt.
Bildunterschrift: Das Wandgemälde befindet sich an der Fassade der Umfassungsstraße 29 in Magdeburg/Neue Neustadt.
Text: Kulturzentrum Moritzhof
Foto: Barz
Das Wandgemälde von Damian Le Bas trägt nicht nur künstlerischen, sondern auch sozialen Wert. Es ist ein Ausdruck der kulturellen Diversität und des Zusammenlebens verschiedener Gesellschaftsgruppen in Magdeburg. In den letzten Jahren ist das Interesse an Street-Art als Medium zur Stärkung der Gemeinschaft und zur Förderung des interkulturellen Dialogs gewachsen. Projekte wie „moritz4all“ zeigen, wie Kunst als Werkzeug eingesetzt werden kann, um soziale Themen anzugehen und den Zusammenhalt innerhalb einer Stadt zu fördern.
Die Auswahl von Damian Le Bas als Inspiration für das Wandgemälde ist besonders bedeutend. Als Künstler, der selbst der Traveller-Gemeinschaft angehörte, thematisierte er häufig Identität, Migration und die Herausforderungen, die Minderheiten in der Gesellschaft gegenüberstehen. Seine Arbeiten sollen nicht nur ästhetische Freude bereiten, sondern auch Diskurse anstoßen und zum Nachdenken über gesellschaftliche Themen anregen.
Ein wichtiges soziales Projekt
Das Projekt „moritz4all“ ist Teil einer breiteren Initiative, die sich mit Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts befasst. Das Bundesministerium für Inneres und Heimat fördert solche Projekte, um den sozialen Zusammenhalt in Deutschland zu stärken, insbesondere nach den erhöhten Spannungen und Polarisierungen der letzten Jahre. Ziel ist es, Orte zu schaffen, an denen die Vielfalt der Kulturen sichtbar und erlebbar wird und Begegnungen zwischen unterschiedlichen Gruppen gefördert werden.
Ein weiterer Aspekt des Projekts ist die Einbeziehung von Jugendlichen und Kindern in den kreativen Prozess. Durch die Mitgestaltung des Gemäldes haben diese jungen Menschen nicht nur praktische Fähigkeiten erlernt, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit und Verantwortung für ihren Stadtteil entwickelt. Solche Initiativen zeigen, wie Kunst und Kultur zur aktiven Bürgergesellschaft beitragen können.
Die Rolle von Delaine Le Bas
Die Teilnahme von Delaine Le Bas an der Einweihungsfeier des Wandgemäldes verstärkt den kulturellen Kontext des Projekts. Ihre interdisziplinäre Kunstpraxis ist geprägt von der Auseinandersetzung mit Rassismus, Geschlecht und Identität. Als Lebensgefährtin von Damian Le Bas bringt sie nicht nur eine persönliche Perspektive ein, sondern auch ein vertieftes Verständnis für die Themen, die das Wandgemälde behandelt. Le Bas hebt hervor, wie wichtig es ist, Geschichten zu erzählen und Räume zu schaffen, in denen Marginalisierte eine Stimme finden können.
Die Kunst von Delaine Le Bas hat bereits internationale Anerkennung gefunden und wurden in bedeutenden Kunstinstitutionen gezeigt, darunter die Venedig Biennale. Ihre geplante Performance zur Einweihung wird wahrscheinlich nicht nur das Wandgemälde würdigen, sondern auch einen emotionalen und nachdenklichen Raum schaffen, um die Themen, die damit verbunden sind, zu reflektieren und zu diskutieren.
Insgesamt zeichnet sich das Wandgemälde durch seine tiefere Bedeutung aus, die über die bloße Ästhetik hinausgeht. Es ist ein Symbol für die Hoffnung auf ein gemeinsames Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft und ein Schritt in Richtung einer integrativen urbanen Identität in Magdeburg. Für weitere Informationen über das Projekt und seine Ziele können Sie die offizielle Website des Moritzhofs besuchen.