Das Wiesener Brauhaus ist nicht nur ein traditionsreicher Ort für Bierliebhaber, sondern spielt auch eine wichtige Rolle in der lokalen Gemeinschaft und der Entwicklung der Braukultur in Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 1888 blickt das Brauhaus auf eine interessante Geschichte zurück, von der jeder Einheimische profitiert.
Tradition trifft auf Moderne
Das Brauhaus in Wiesen, das seit 111 Jahren im Familienbesitz ist, beschäftigt heute 12 Mitarbeiter und verarbeitet jährlich 120 Tonnen Malz sowie eine Tonne Hopfen. Unter der Leitung von Ina und Florian Elsesser, die das Unternehmen 2015 übernahmen, investiert die Brauerei verstärkt in nachhaltige Technologien, wie zuletzt in Photovoltaikanlagen und eine moderne Flaschenwaschmaschine. Die Elsessers verfolgen eine klare Philosophie: „Fortschritt statt Stillstand“. Diese Offenheit für neue Entwicklungen spiegelt sich in der Produktpalette wider.
Ein Blick auf die Produktvielfalt
Insgesamt werden im Wiesener Brauhaus elf verschiedene Biersorten gebraut, darunter Klassiker wie Pils und Weißbier, sowie besondere Sorten mit höherem Alkoholgehalt, wie der beliebte Räuberbock zur Winterzeit. Ein bemerkenswerter Trend ist die steigende Nachfrage nach alkoholfreien Bieren und neuen Getränken, was auch die Einführung von Weinschorlen mit sich brachte. Die Elsessers haben erkannt, dass die junge Generation zunehmend Interesse an alkoholfreien Alternativen zeigt.
Ein wichtiger Bestandteil der Gemeinde
Durch die enge Kooperation mit regionalen Anbietern und die Verwendung von Rohstoffen aus der Umgebung hat das Brauhaus nicht nur seine Produkte lokal verankert, sondern auch zur Stärkung der lokalen Wirtschaft beigetragen. Das Wasser für das Bier kommt aus der nahegelegenen Aubachquelle, und das Braugetreide wird aus dem Spessart bezogen. Diese lokale Verankerung wird von den Brauern hoch geschätzt und stärkt die Verbindung zwischen Brauhaus und Gemeinschaft.
Besucher erleben Braukunst hautnah
Eine besondere Attraktion des Wiesener Brauhauses ist die Möglichkeit für Besucher, den Brauprozess direkt zu beobachten. Über die Sichtscheibe im Vorderwandsudhaus erhalten die Gäste Einblicke in die technische Kunst des Bierbrauens. Die Mischung aus Tradition und modernem Handwerk zeigt, wie wichtig es ist, das Erbe der Braukunst zu bewahren und gleichzeitig innovative Ansätze zu verfolgen.
Engagement über das Bier hinaus
Besonders hervorzuheben ist das Projekt „Mönchsgeheimnis“, ein Bier, das in Kooperation mit der Franziskanischen Gemeinschaft von Betanien gebraut wird. Der Erlös fließt in Schulen und Kinderdörfer in Brasilien, was das soziale Engagement der Brauerei und ihres Umfeldes unterstreicht. Dies zeigt, dass das Wiesener Brauhaus sich nicht nur um wirtschaftlichen Erfolg kümmert, sondern auch eine soziale Verantwortung trägt.
Insgesamt verdeutlicht das Wiesener Brauhaus die Symbiose aus Tradition, Innovation und sozialem Engagement – ein echter Gewinn für die Region und ihre Bewohner.
– NAG