In der Welt des Gesundheitswesens ist der finanzielle Druck auf viele Kliniken ein ständig präsentes Thema. Das Klinikum Main-Spessart, ein Eigenbetrieb des Landkreises, steht hierbei im Fokus. Während die finanziellen Herausforderungen nicht zu leugnen sind, wird mit dem geplanten Neubau und neuen Konzepten eine positive Wende angestrebt.
Finanzielle Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz der Fortschritte im Jahr 2023 bleibt das Klinikum Main-Spessart in der Verlustzone. Die Prognosen für das kommende Jahr deuten auf einen Fehlbetrag von 5,7 Millionen Euro hin. Rene Bostelaar, Klinikreferent, betonte, dass ein ausgeglichenes Bilanzziel weiterhin angestrebt wird. „Mit dem neuen Klinikum muss uns das gelingen“, so Bostelaar. Ein wichtiger Punkt ist nicht nur die Anzahl der behandelten Fälle, sondern die Qualität der Leistungen, die auch zu höheren Einnahmen führen soll.
Die Rolle des Neubaus
Der Neubau des Zentralklinikums wird als eine zentrale Chance gesehen, um die finanziellen Positionen des Unternehmens zu stärken. Der kaufmännische Direktor Albert Prickarz äußerte sich optimistisch über den Fortschritt des Projektes, während er gleichzeitig die Notwendigkeit betonte, vergangene Jahresabschlüsse aufzuarbeiten. Der Wirtschaftsprüfer bestätigte die ordnungsgemäße Buchführung, was als erster Schritt zu einer Stabilisierung des Unternehmens gilt.
Auswirkungen auf die Region
Die Schließungen anderer Krankenhäuser, wie des Krankenhauses in Wertheim und St. Josef in Schweinfurt, verstärken den Druck auf das Klinikum Main-Spessart. Diese Entwicklungen könnten potenziell Fachkräfte in die Region ziehen, was in der aktuellen Situation als Vorteil angesehen wird. Einige der Mitarbeiter aus Wertheim wurden bereits übernommen, was die Bemühungen um eine stabile Mitarbeiterbasis unterstützt.
Masterplan 2.0 – Ein Blick in die Zukunft
Der strategische Ansatz des Klinikums wird durch den Masterplan 2025 untermauert, der eine Vielzahl von Projekten zur Modernisierung und Digitalisierung umfasst. Aktuell wird eine aktualisierte Version, der Masterplan 2.0, ausgearbeitet, der bis 2030 gelten soll. Diese Pläne werden auch den Wandel hin zu mehr ambulanten Behandlungen reflektieren und sind nötig, um auf die anstehenden Krankenhausreformen zu reagieren.
Das Ziel: Attraktiver Arbeitgeber zu sein
In einer Branche, die unter Fachkräftemangel leidet, strebt das Klinikum Main-Spessart danach, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und tarifgerecht zu bezahlen. Bostelaars Aussage über den Wunsch, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, steht im Kontext des Konkurrenzkampfes mit Einrichtungen in nahegelegenen Städten. Der Landkreis hat weiterhin die Defizite ausgeglichen, jedoch müssen neue Maßnahmen ergriffen werden, um langfristig erfolgreich zu sein.
Ausblick auf die Krankenhausfinanzierung
Das Motto des Klinikums Main-Spessart lautet, durchzuhalten, bis sich die finanzielle Situation der Krankenhäuser stabilisiert und eine Marktbereinigung in der Branche eintritt. Landrätin Sabine Sitter äußerte Hoffnungen auf eine positive Entwicklung und lobte die gemeinsame Anstrengung des Klinikmanagements. „Wir haben beim Klinikum alles richtig gemacht“, so Sitter, während das Klinikum den Herausforderungen des Gesundheitsmarktes mutig entgegentritt.
Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft im Gesundheitswesen zu stellen. Der Fokus auf Qualität und moderne medizinische Leistungen sowie ein starkes Team sind dabei von großer Bedeutung.
– NAG