Ein neues Konzept für den Umgang mit Verlust und Trauer
Am 12. Juli 2024 fand ein besonderer Fachtag im Landkreis Main-Spessart statt, der sich mit dem Thema „Verlust und Trauer im Kindes- und Jugendalter“ beschäftigte. Organisiert vom Gesundheitsamt Main-Spessart in Zusammenarbeit mit dem Bezirkskrankenhaus Lohr (BKH), war es bereits der 12. Fachtag aus der Veranstaltungsreihe „Vom Dialog zum Trialog“. Dieses Mal richtete sich die Veranstaltung speziell an pädagogische Fachkräfte aus der Region. Die praxisnahen Tipps und die Vorstellung der Unterstützungsangebote stießen auf großes Interesse.
Ein zentraler Punkt der Veranstaltung war die Auseinandersetzung damit, wie der Verlust von nahestehenden Personen das Leben von Kindern und Jugendlichen beeinflusst und welche langfristigen Auswirkungen eine Trauersituation haben kann. Wenn Trauerreaktionen über einen Zeitraum von sechs Monaten hinaus fortbestehen, spricht man von einer anhaltenden Trauerstörung. In einigen Fällen kann dies zu posttraumatischen Belastungsstörungen oder Depressionen führen. Dies verdeutlichte Tobias Stolle, Leiter der Psychologischen Abteilung des BKH.
Erfahrungen aus der Hospizarbeit mit Erwachsenen brachte Diplom-Sozialpädagogin Gudrun Weigand und ihr Team vom Hospizverein Main-Spessart mit ein. Die Leiterin des ambulanten Dienstes des Kinderhospiz Sternenzelt Marktheidenfeld, Dagmar Pfeuffer, informierte über „Trauerverarbeitung und -reaktionen mit hilfreichen Interventionen im Kindes- und Jugendalter“ sowie über „Aktuelle Trauermodelle zum praktischen Einsatz in Einzel- und Gruppensettings“.
Neben den Vorträgen und Diskussionen lag ein Fokus darauf, pädagogische Fachkräfte über Unterstützungsangebote und Anlaufstellen im Landkreis zu informieren. Daher waren neben dem BKH auch der Hospizverein Main-Spessart und das Kinderhospiz Sternenzelt eingebunden und hielten ergänzende Materialien bereit.
Es wurde betont, wie wichtig es ist, bei Traueraktivitäten wie Gespräche mit anderen Menschen zu führen, über die persönliche Trauer zu sprechen sowie Erlebnisse und Gefühle zu teilen. Darüber hinaus wurde geraten, auch positive Gedanken zuzulassen und Gefühle wie Schock und Wut anzunehmen. Zudem wurde darauf hingewiesen, dem Körper und Geist Gutes zu tun, Schlafgewohnheiten beizubehalten und sich von anderen unterstützen zu lassen.
– NAG