In Wertheim findet regelmäßig ein ganz besonderer Flohmarkt statt, der seit über acht Jahren bestehenden Traditionen folgt und sich stetig weiterentwickelt. Bei diesem Markt, der am ersten Samstag jedes Monats von April bis Oktober öffnet, stehen nicht nur Schnäppchen und Kuriositäten im Vordergrund, sondern auch die Unterstützung der guten Sache. Ursula Schlachter, Koordinatorin beim Dienst, und Gabi Gauger, die ehrenamtliche Leiterin des Besuchsdiensts, berichteten in einem Gespräch über die Hintergründe und das Konzept des Marktes, der nunmehr ein fester Bestandteil der Gemeinschaft geworden ist.
Der Malteserflohmarkt in Wertheim hat sich aus einer einfachen Idee entwickelt: gebrauchte Gegenstände zu verkaufen und damit gleichzeitig Geld für die wertvollen Dienste der Malteser, wie Trauerbegleitung und ambulanten Hospizdienst, zu sammeln. Schlachter betont, dass sie mit dieser Initiative auch Werbung für ihre Arbeit machen. „Wir möchten gesehen werden“, sagt sie. Der Flohmarkt ist nicht nur eine Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen, sondern auch eine essentielle Einnahmequelle, da die beiden genannten Bereiche ausschließlich auf Spenden angewiesen sind.
Ein Ort für nachhaltiges Engagement
Die Spendenbasis ist das Herzstück des Flohmarktes. „Es gibt keine festen Preise, und viele Spender geben mehr, als sie auf typischen Flohmärkten zahlen würden“, freuen sich die Organisatorinnen. Die angebotenen Waren stammen allesamt aus der Bevölkerung, und jeder Beitrag hilft dabei, den Malteserdienst in Wertheim aufrechtzuerhalten. „Wir sind dankbar für jede Spende“, betont Gauger, die allerdings auch anmerkt, dass der Platz begrenzt sei und nicht alle Angebote angenommen werden könnten.
Das Sortiment ist weitaus vielfältiger, als man zunächst annehmen würde. Vom Geschirr über Schmuck und Sammeltassen bis hin zu Kinderbüchern und Spielzeugen gibt es für jeden etwas zu entdecken. „Die Renner sind Bücher und Schmuck“, berichtet Gauger und fügt hinzu, dass das Interesse je nach Verkaufsdatum variieren kann. Besonders beliebt sind alte Designs, die wieder in Mode kommen und eine Vielzahl von Käufern anziehen. Diese Begeisterung zieht auch ganze Familien an, die nach besonderen Schmankerln suchen oder einfach einen geselligen Tag verbringen möchten.
Ein wiederkehrender Besucherin ist Gabi Klein aus Wertheim, die regelmäßig den Flohmarkt besucht und sich insbesondere für gutes Porzellan interessiert. „Es ist wichtig, dass man Dinge wieder verwertet, anstatt sie einfach wegzuwerfen“, äußert sie sich. Dabei schätzt sie die Möglichkeit, mit den Verkäufern zu verhandeln und faire Preise zu zahlen. Ihre Sammlung an Sammeltassen nutzt sie frech auch als Blumenvasen – ein kreativer und nachhaltiger Ansatz!
Ein Team für den guten Zweck
Das ehrenamtliche Team, das hinter diesem tollen Angebot steht, leistet großartige Arbeit. Walter Hund, ebenfalls Teil des Teams, bringt eine zusätzliche Perspektive mit ein. Er organisiert auch Flohmärkte in der Stiftskirche für Projekte der evangelischen Kirchengemeinde und sieht in den Aktionen eine hervorragende Möglichkeit, ungenutzte Dinge weiterzugeben. „Die Wertheimer sind sehr spendabel, wenn es um einen guten Zweck geht“, kommt es aus ihm heraus, und er darf auch Hand anlegen, um Spenden in Form von Waren zu akquirieren.
Ein erfahrener Verkäufer wie Hund hat wertvolle Tipps für alle, die ihre Schätze auf einem Flohmarkt anbieten möchten. „Es macht einfach Spaß, auf einem Flohmarkt zu verkaufen“, erklärt er und rät, die angebotenen Dinge ansprechend zu präsentieren, sodass die Käufer sofort Interesse zeigen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Artikel sauber sind, auch wenn sie kleine Mängel aufweisen. In der Welt der Second-Hand-Verkäufe zählt der erste Eindruck, und Hund weiß genau, dass man hier oft einen wahrlich guten Deal machen kann.
Insgesamt ist der Flohmarkt nicht nur ein Ort, um günstige Schnäppchen zu ergattern, sondern auch ein gesellschaftliches Event, das das Konzept der Nachhaltigkeit und des Gebens fördert. Die nächste Gelegenheit, sich in dieser bunten Vielfalt zu verlieren, wartet bereits im nächsten Monat auf die Interessierten.