In der Welt des Weinbaus ist es nicht ungewöhnlich, dass junge Talente mit frischen Ideen und einer unerschütterlichen Leidenschaft für ihre Arbeit neue Wege beschreiten. Ein herausragendes Beispiel für solch einen Aufstieg sind die Brüder Florian und Philipp Ehrlenbach aus Reicholzheim, die in diesem Jahr von den renommierten Fachzeitschriften „Vinum“ und „Der Feinschmecker“ als die „Newcomer des Jahres“ ausgezeichnet wurden. Diese Anerkennung ist nicht nur ein persönlicher Triumph für die Brüder, sondern hebt auch das Potenzial der Weinregion Taubertal hervor.
Über die Brüder und ihr Weingut
Florian, 31 Jahre alt und Winzermeister, und Philipp, 28 Jahre alt und ursprünglich Industriemechaniker, zeigen, wie tief verwurzelt ihre Leidenschaft für den Weinbau ist. Der Wein hat für Philipp derart an Bedeutung gewonnen, dass er seine Arbeitsstunden reduziert hat, um mehr Zeit für die Familie zu widmen. Gemeinsam bewirtschaften sie derzeit vier Hektar Rebfläche, und ohne die Unterstützung ihrer Mutter Gabi wäre ihr kleines, aber feines Weingut nicht möglich.“
Herausforderungen und Lektionen
Der Weg der Brüder war nicht immer einfach. Zunächst hatte die Familie nur sechs Reihen Reben und die beiden Brüder waren nicht besonders begeistert von der Arbeit im Weinberg. Doch die Entscheidung, eine Winzerlehre zu absolvieren, brachte Philipp seine „Hallo-wach-Erlebnis“ – eine Erkenntnis darüber, wie erfüllend die Arbeit im Weinbau tatsächlich sein kann.
Im Jahr 2014 starteten die Brüder mit der Pacht von Rebflächen am Reicholzheimer First, wo sie Brachflächen rekultivierten und Neupflanzungen vornahmen. Diese harte Arbeit trug dazu bei, dass sie sich nicht nur Respekt im Dorf erwarben, sondern auch einen signifikanten Beitrag zur Wiederbelebung der lokalen Weinwirtschaft leisten konnten. Doch auch hier sind sie mit Rückschlägen, wie dem Frost im Mai 2020, konfrontiert worden, der 90 Prozent ihrer geplanten Ernte zerstörte.
Weinbau mit Weitblick
Young winemakers like the Ehrlenbachs understand that quality cannot be improvisational. Mit nur wenigen Trauben pro Stock und einer engen Pflanzdichte sorgen sie dafür, dass die Wurzeln tief in den Boden gehen, was letztlich zu einem hochwertigen Endprodukt führt. „Wir haben Glück, hier Winzer sein zu dürfen“, sagt Florian über die vorteilhafte Lage des Firsts, der dank seiner mineralischen Erde und idealen Sonneneinstrahlung optimale Bedingungen für den Weinbau bietet.
Ein Aufschwung für die Region
Die Auszeichnung durch die Fachzeitschriften stellt nicht nur einen Erfolg für die Brüder dar, sondern ist auch ein Zeichen für den Wendepunkt im Taubertal. Der Weinbau in dieser Region erfährt zunehmend Anerkennung, insbesondere die besondere Qualität der Rotweine, die bereits bis zu 93 Punkte erreichten. Damit wird ein Wachstumstrend deutlich, der auch andere Winzer zu einer intensiven Qualitätssteigerung anregt.
Die Zukunft im Blick
Florian und Philipp Ehrlenbach sind sich jedoch bewusst, dass diese Auszeichnungen keinerlei Grund zur Selbstzufriedenheit bieten. “Genau so intensiv weiterarbeiten wie zuvor,” betont Florian, während er darauf hinweist, dass die Hingabe zur Natur und die konstante Verbesserung ihrer Methoden weiterhin an erster Stelle stehen. Dies ist eine ermutigende Botschaft nicht nur für die Brüder, sondern auch für die gesamte Weinregion Taubertal, die sich in eine aufregende Zukunft bewegt.
Fazit
Die Ehrlenbachs stehen für eine neue Generation von Winzern, die mit Weitblick, Leidenschaft und Engagement den Weinbau prägen. Ihre Geschichte ist nicht nur ein Erfolg von zwei Brüdern, sondern auch ein Beispiel dafür, wie eine Region durch die Bemühungen ihrer Menschen blühen kann. Mit solch talentierten neuen Winzern ist die Zukunft der Weinproduktion im Taubertal rosig.