Eine besondere musikalische Veranstaltung findet am 20. und 21. September im Staatstheater Mainz statt. Unter der Leitung von Hermann Bäumer, der seine Abschiedssaison als Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz einleitet, wird Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 9 aufgeführt. Dieses Werk gilt als das letzte vollendete Meisterstück des berühmten Komponisten und verspricht eine bewegende Erfahrung.
Die Konzerte stehen unter einem besonderen Zeichen: Das Philharmonische Staatsorchester Mainz wird von Musiker*innen des Orchestre Dijon Bourgogne unterstützt. Diese Zusammenarbeit wurde im September 2023 eingeläutet, als die Orchester in Dijon und Besançon zwei erfolgreiche Aufführungen von Beethovens Neunter realisierten. Die Verbindung zwischen den beiden Orchestern zeigt die kulturelle Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Mainz und Dijon.
Ein Werk voller Emotionen und Symbolik
Mahlers Neunte ist zuallererst eine tiefgründige musikalische Reflexion. Sie wird oft als ein Abschied vom Zeitalter der Romantik interpretiert und symbolisiert gleichzeitig den Übergang zur Moderne. Die Sinfonie vereint in ihrer komplexen Struktur Elemente von Abschied und Aufbruch. Das Orchester entfaltet in dieser Sinfonie eine ausdrucksstarke Orchestersprache, die sich in einem Spannungsfeld zwischen Romantik und den ersten zarten Ansätzen der Atonalität bewegt. Diese Dynamik ist ein faszinierender Aspekt der Aufführung, der sicherlich viele Zuhörer fesseln wird.
Die vier Sätze der Sinfonie sind tiefgründig und emotional. Der erste Satz thematisiert manchmal die Milde des Todes, während der zweite den Schrecken, der von diesem Konzept ausgeht, aufgreift. Diese kontrastierenden Emotionen laden das Publikum dazu ein, sich intensiv mit dem Thema des Lebens und des Sterbens auseinanderzusetzen. Im dritten Satz wird oft ein Rückblick aufs Leben gegeben, bevor der vierte Satz schließlich in einem stillen und harmonischen Schluss mündet – eine Art Friedensstiftung nach der Auseinandersetzung mit so schwerwiegenden Themen.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt sind die wiederkehrenden Motive, die Mahler aus seinen Kindertotenliedern sowie aus Beethovens Klaviersonate „Les Adieux“ entnommen hat. Diese Verbindungen schaffen eine zusätzliche emotionale Tiefe und reflektieren Mahlers eigenes Leben und seine Auseinandersetzungen mit Verlust und Trauer.
Die Aufführungen an beiden Konzertabenden beginnen um 19 Uhr mit einer Einführung, die von dem interessierten Publikum gerne besucht werden kann. Diese Einführung bietet nicht nur einen tieferen Einblick in die musikalischen und emotionalen Aspekte von Mahlers Werk, sondern schafft auch eine gemeinsame Erwartungshaltung, die den Abend bereichern kann.
Nach dem Konzert am 20. September sind alle Gäste herzlich zu einem Nachgespräch im Glashaus eingeladen, wo sie die Möglichkeit haben, sich über die Aufführung auszutauschen und ihre Eindrücke zu teilen.
Karten für dieses außergewöhnliche Konzert sind sowohl an der Theaterkasse als auch online unter staatstheater-mainz.com erhältlich. Diese Aufführung verspricht nicht nur musikalischen Genuss, sondern lädt auch zur Reflexion über zentrale Themen des Lebens ein. Der besondere Rahmen der beiden Orchesterpartnerschaften und die damit verbundene kulturelle Vernetzung sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil dieses künstlerischen Ereignisses.