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Frust beim VfB: Ausgerechnet Mainz schnürt den Punktelieferanten

Der VfB Stuttgart enttäuscht erneut mit einem 3:3 gegen den 1. FSV Mainz 05 und ärgert sich nicht nur über die schwache Defensive, sondern auch über die umstrittene Schiedsrichterentscheidung beim Elfmeter, während Trainer Sebastian Hoeneß und Sportvorstand Fabian Wohlgemuth die Leistung kritisch analysieren.

Stuttgart (dpa) – Der VfB Stuttgart hat zu Beginn der neuen Fußball-Bundesliga-Saison einen schwierigen Weg eingeschlagen und sieht sich bereits nach zwei Spielen mit einem Punkt in der Tabelle und einem ernüchternden Auftakt konfrontiert. Im packenden Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 endete die Begegnung mit einem 3:3-Unentschieden, wobei die Stuttgarter zum ersten Mal in dieser Saison gleich mehrere Gegentore hinnehmen mussten. Trainer Sebastian Hoeneß äußerte sich besorgt über die defensive Leistung seiner Mannschaft, die bereits in den ersten zwei Spielen vier bis sechs Gegentore kassiert hat und damit zu viel Leichtsinn zeigte.

Die Frustration beim VfB ist nicht nur auf die schwache Defensive zurückzuführen, sondern auch auf die Schiedsrichterentscheidungen unter der Leitung von Timo Gerach. In der hitzigen Nachbesprechung des Spiels kritisierte VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth die Leistungen des Schiedsrichters, insbesondere in Bezug auf den Elfmeter, der den Mainzern den Anschluss zum 1:2 sicherte. Zudem bestand auf Seiten des VfB die Überzeugung, dass es eine klare Handspiel-Situation vor dem zwischenzeitlichen 2:2 hätte gegeben.

Frühe Führung vergeudet

Das Spiel begann optimistisch für den VfB: Enzo Millot und Jamie Leweling brachten die Hausherren in der ersten halben Stunde mit 2:0 in Führung vor 59.000 enthusiastischen Zuschauern. Doch anstatt den Vorsprung auszubauen, unterliefen den Stuttgartern in der Folge Fehlabgaben, die Mainz wieder ins Spiel zurückholten. Nadiem Amiri verwandelte einen Foulelfmeter, bevor Jonathan Burkardt mit seinem Ausgleichstreffer in der 62. Minute das Momentum auf die Seite der Rheinhessen verschob. Das spätere Freistoßtor von Fabian Rieder in der 88. Minute schien den VfB wieder auf die Siegerstraße zu bringen, doch in der Nachspielzeit sorgte Maxim Leitsch für den letzten Schock im Stuttgarter Lager mit einem weiteren Treffer.

Immer wieder mussten sich die Stuttgarter Sportverantwortlichen Fragen zum Spielverlauf stellen und wiesen darauf hin, dass vor allem die Abwehrleistung nicht den Standards eines Bundesligisten genügte. Sportchef Wohlgemuth bemerkte, dass die Mannschaft wie im vorherigen Spiel beim SC Freiburg phasenweise dem Gegner das Spiel überlassen hat. Trotz aller Kritik bleibt er jedoch optimistisch, dass die Mannschaft auf dem richtigen Weg ist.

Schiedsrichterentscheidungen im Fokus

Die Diskussionen um den Elfmeter blieben in den Nachberichten des Spiels nicht aus. Sowohl Wohlgemuth als auch Hoeneß waren sich einig, dass die Entscheidung des Schiedsrichters, den Mainzer Burkardt zu belohnen, nicht gerechtfertigt war. Burkardt selbst sprach von einem „Gehfehler“, den er nicht genau erklären konnte, aber bestätigte, dass er einen Kontakt gespürt habe, was zu seinem Fall führte. Der Mainzer Trainer Bo Henriksen verteidigte seine Spieler und den Schiedsrichter. Er lobte Gerach für seine Arbeit, trotz einiger strittiger Szenen, und bezeichnete Burkardt als äußerst ehrliche Persönlichkeit.

In der nächsten Zeit wartet ein fesselndes Programm auf den VfB Stuttgart. Nach der Länderspielpause treffen sie gleich auf Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund und müssen dazwischen in der Champions League auf Real Madrid anstoßen. Die Herausforderungen werden nicht leichter, und der Frust aus den letzten spielen könnte sich in den kommenden Herausforderungen als schädlich erweisen, wenn nicht schnell eine Steigerung gefunden wird.

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