Die medizinische Landschaft in der Region Bingen am Rhein erlebt einen bedeutenden Wandel, da das Heilig-Geist-Hospital nun offiziell unter der Trägerschaft der Stadt Bingen und des Landkreises Mainz-Bingen steht. Dieser Schritt sichert die Zukunft der Klinik und sorgt für Stabilität im Gesundheitssektor der Umgebung. In den nächsten vier Jahren werden die beiden Kommunen zusammen rund 15 Millionen Euro bereitstellen, um die Klinik zu unterstützen und weiterzuentwickeln.
Mit der Umfirmierung und der Einführung eines neuen Logos wird ein deutliches Zeichen für einen Neuanfang gesetzt. „Das Krankenhaus ist für diese Region unverzichtbar“, betonte Landrätin Dorothea Schäfer und hob hervor, wie wichtig die Partnerschaft mit der Vicondo Healthcare GmbH ist. Diese Zusammenarbeit soll neuen Schwung und innovative Ansätze in die Klinik bringen. „Es ist gut, dass es nun endlich richtig losgeht“, fügte sie hinzu, was den Optimismus für die bevorstehenden Veränderungen unterstreicht.
Ein wichtiger Neuanfang
Bei einem Besuch im Heilig-Geist-Hospital dankten sowohl die Landrätin als auch der Binger Oberbürgermeister Thomas Feser den Mitarbeitenden für deren Engagement und Einsatz während der schwierigen Zeit der Übernahme. Feser merkte an, dass das Personal weiterhin aktiv am Transformationsprozess mitarbeiten sollte, um den Erfolg der Umstrukturierung zu gewährleisten. Die Botschaft war klar: Der Stiftungsrat und die Stadt stehen an der Seite der Mitarbeitenden.
Gerry Schmidt, der ehemalige Vorsitzende der Mitarbeitendenvertretung, äußerte Dankbarkeit für das entgegengebrachte Vertrauen in die Klinik. Dr. Christian Hessler, Chefarzt der Chirurgie, lobte diesen bedeutenden Schritt als „ein Meisterstück der Kommunalpolitik“. Aktuell sind 33 Ärzte und etwa 63 Pflegekräfte im Hospital beschäftigt, wobei die Gesamtzahl aufgrund vieler Teilzeitstellen höher liegt. Ziel ist es, die Belegschaft künftig auf rund 170 Vollkräfte zu erhöhen.
Die Übergangssituation zur neuen Trägerschaft geht einher mit der fortgesetzten Zusammenarbeit mit der Marienhaus GmbH, die einige Verwaltungs- und IT-Dienstleistungen noch bis zum Jahreswechsel bereitstellt. Ab dem 1. Januar wird das Heilig-Geist-Hospital eine Kooperation mit den Asklepios-Kliniken eingehen, die zusätzliche Ressourcen und Expertise verspricht.
Erweiterung der medizinischen Dienste
Ein weiterer wichtiger Punkt in den Planungen ist die Stabilisierung und der Ausbau des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ), das als Tochtergesellschaft des Hospitals fungieren soll. Dabei sind Erweiterungen in den Fachbereichen Allgemeinmedizin und Anästhesie geplant, für die bereits Gespräche mit möglichen Ärzten laufen. In der Notaufnahme wird eine Umstrukturierung angestrebt, um die Zugangswege zu optimieren und die technischen Gegebenheiten zu verbessern. Zudem wird die Sanierung der Pflegestationen vorangetrieben, worunter die Schaffung von 74 Betten auf Normalstationen und 10 „High-Care“-Betten fällt, die für intensive medizinische Betreuung vorgesehen sind.
„Das HGH will und muss ein zuverlässiger Partner des Rettungsdienstes bleiben“, erklärte Geschäftsführer Martin Müller und verdeutlichte damit das Engagement der Klinik, auch in Krisenzeiten als stabilisierender Faktor für die Umgebung zu wirken. Die positiven Aussichten und Entwicklungen rund um die Gesundheitsversorgung in der Region schaffen Hoffnungen und Erwartungen auf eine umfassende Verbesserung der medizinischen Versorgung.