Mainz

„Neue Spenderinnenmilchbank in Mainz: Lebensrettende Hilfe für Frühgeborene“

"Die Universitätsmedizin Mainz hat heute als einzige Einrichtung in Rheinland-Pfalz eine Spenderinnenmilchbank eröffnet, um Früh- und Neugeborene mit gesunder fremder Muttermilch zu versorgen und so deren Gesundheit und Entwicklung durch qualitativ hochwertige Ernährung zu fördern."

Die Universitätsmedizin Mainz hat kürzlich eine wichtige Einrichtung eröffnet: die einzige Spenderinnenmilchbank in Rheinland-Pfalz. Diese Initiative zielt darauf ab, Früh- und Neugeborenen, die nicht ausreichend mit Muttermilch versorgt werden können, eine gesunde und entwicklungsfördernde Nahrungsalternative anzubieten. Dadurch wird nicht nur die typische Ernährung von frühgeborenen Säuglingen verbessert, sondern es wird auch ein entscheidender Beitrag zur allgemeinen Gesundheit dieser anfälligen Patientengruppe geleistet.

Mit dem Betrieb der Spenderinnenmilchbank erweitert die Universitätsmedizin Mainz ihr Leistungsangebot im Bereich der Perinatalmedizin erheblich. Frühgeborene können nun bei Bedarf mit gespendeter Frauenmilch versorgt werden, was Komplikationen verringert und ihre Gesundheit fördert. Muttermilch enthält wichtige Nährstoffe, die bei künstlicher Säuglingsnahrung nicht in der gleichen Qualität vorhanden sind. Dies stellt einen erheblichen Vorteil für die Entwicklung und das Immunsystem der betroffenen Kinder dar.

Nicht jede Mutter kann ihre Milch spenden. Um sicherzustellen, dass die gespendete Milch für die direkten Empfänger von höchster Qualität ist, wird ein strenger Auswahlprozess durchgeführt. Hierzu gehört eine ärztliche Untersuchung, die virologische und mikrobiologische Tests umfasst. Nur Frauen, deren Kind derzeit in der Neonatologie der Universitätsmedizin behandelt wird, können Spenderinnen werden. Die Milch wird dabei pseudonymisiert, um die Privatsphäre der Spenderinnen zu wahren.

Die Einrichtung und der Betrieb der Spenderinnenmilchbank erfordern das Fachwissen verschiedenster Berufsgruppen. Medizinisches Personal, Hygieneexperten und Mikrobiologen arbeiten zusammen, um die strengen gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Das HACCP-Konzept, das eine Gefahrenanalyse erfordert, ist essentiell, um die Sicherheit der Spenderinnenmilch zu gewährleisten. Jede Spende kostet etwa 150 Euro, wodurch ein jährlicher Kostenaufwand von voraussichtlich 4.500 Euro für die Klinik entsteht.

In Deutschland kommen jährlich etwa 60.000 Kinder als Frühgeborene zur Welt. Diese Gruppe ist besonders anfällig für gesundheitliche Komplikationen, vor allem wenn sie ein Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm haben. Laut einer Auswertung der Techniker Krankenkasse lag im Jahr 2022 der Anteil der Frühgeburten an allen Entbindungen bei 6,2 Prozent. Der Zugang zu gesunder Ernährung ist entscheidend für die Verbesserung ihrer Überlebenschancen und der langfristigen Gesundheit.

Die Gründung der Spenderinnenmilchbank an der Universitätsmedizin Mainz stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Versorgung von Früh- und Neugeborenen dar. Das Angebot unterstützt nicht nur die betroffenen Kinder, sondern kann auch langfristig positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben, indem es die Gesundheit der jüngsten und verletzlichsten Mitglieder fördert. Die Einrichtung zeigt, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse dieser Kinder einzugehen und ihnen die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen.

NAG

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