Die SCL Tigers, ein traditionsreicher Eishockeyclub aus Langnau im Emmental, stehen im Fokus der Eishockeywelt, nicht unbedingt wegen ihrer sportlichen Glanzleistungen, sondern aufgrund ihrer kontinuierlichen Nachwuchsarbeit und der bemerkenswerten Resilienz. Gegründet im Jahr 1946, feierten die Tigers 1976 ihren bisher größten Erfolg, die Meisterschaft. Dennoch war es der Auf- und Abstieg in den letzten Jahrzehnten, der den Charakter des Vereins prägte. Nach mehreren Anläufen gelang 2015 die Rückkehr in die höchste Liga, wo das Team in der letzten Saison, trotz eines knappen Ausscheidens, weiterhin den Kampf um die Playoff-Plätze aufnahm.
Die sportliche Entwicklung des SCL ist gewissen Schwankungen unterworfen. In den letzten Jahren durchlief die Trainerbank verschiedene bekannte Gesichter. Prominente Namen wie Jakob Kölliker, Bengt-Ake Gustafsson und Benoit Laporte hatten das Sagen. Aktuell leitet Thierry Paterlini das Team und geht nun in seine dritte Saison. Die Torhüterposition scheint stabil zu sein, denn Luca Boltshauser und Stéphane Charlin bilden weiterhin ein ausgeglichenes Duo. In der Abwehr hat Claudio Cadonau, der erst vor kurzem Sebastian Schilt in Richtung eines anderen Clubs folgte, eine zentrale Rolle übernommen. Cadonau bringt wertvolle Erfahrung nach Langnau, da er bereits zwischen 2017 und 2020 im SCL-Trikot aktiv war.
Neue Talente und bewährte Kräfte
In der Verteidigung kann Langnau auf Phil Baltisberger zurückgreifen. Mit drei nationalen Meistertiteln auf dem Konto ist der 28-jährige Baltisberger ein erfahrener Spieler. Auf der anderen Seite steht Brian Zanetti, der im Alter von 21 Jahren erst in seiner zweiten Profisaison steht und zuvor von den Philadelphia Flyers gedraftet wurde. Um ihre Defensive weiter zu stärken, behielt das Team die finnischen Spieler Juuso Riikola und Vili Saarijärvi. Beide Mitglieder des Abwehrblocks gehörten in der vergangenen Saison zu den besten Scorern der Tigers.
Im Angriff ist eine finnische Offensive zu beobachten: Saku Mäenalanen, Harri Pesonen und Aleksi Saarela sind die kreativen Köpfe, wobei Saarela als interner Topscorer mit 41 Punkten glänzte. Unterstützt werden sie von Julian Schmutz, der 21 Tore erzielte, Dario Rohrbach sowie dem US-Amerikaner Sean Malone. Dies zeigt, dass die Tigers nicht nur auf bewährte Kräfte setzen, sondern auch jungen Spielern wie Jiri Felcman, der von den Chicago Blackhawks gedraftet wurde, Chancen geben. Die beiden Letten, Oskars Lapinskis und Darels Dukurs, zeigen zudem, dass der SCL auch im Bereich der Jugendförderung aktiv ist.
Der neue Campus in Langnau
Ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Zukunft ist die Eröffnung des neuen Campus in Langnau, der mit einem Testspiel gegen die Adler Mannheim eingeweiht wurde. Dieses Sportzentrum umfasst eine neu gebaute Eisfläche sowie eine moderne Athletikhalle. Es ist ein Zeichen des Engagements der Tigers, auch weiterhin als herausragende Ausbildungsstätte für jungen Hockeyspieler zu fungieren.
In der laufenden Testspielphase hat das Team bereits bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Nach vier Testpartien können die Tigers auf Siege gegen Basel (4:3 n.P.), Biel (5:2), Rapperswil (3:2 n.P.) und Davos (4:2) zurückblicken. Diese Ergebnisse lassen die Anhänger der Tigers hoffen, dass eine erfolgreiche Saison bevorsteht, die eventuell auch in den Playoffs enden könnte.