Mannheim hat einen Städtebaupreis für das innovative Wohnkonzept Spinelli in Käfertal Süd erhalten, das als autoarmes Quartier geplant wurde. Die ersten Bewohner zogen 2022 ein, doch zwei Jahre später bleibt die Realität von der Vision weit entfernt. Trotz der ursprünglichen Absicht, den motorisierten Verkehr zu reduzieren, stehen viele Autos vor den Wohnungen und die Quartiersgarage bleibt größtenteils leer. Anwohner berichten von einer alarmierenden Zunahme von Falschparkern und gefährlichem Fahrverhalten in den ansonsten verkehrsberuhigten Zonen. Das Vertrauen in die Verkehrskonzepte sinkt, gerade bei Familien mit Kindern, die sich großen Risiken im Straßenverkehr ausgesetzt sehen.
Die jüngsten politischen Entscheidungen verschärfen die Situation weiter: In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Bebauungsplan für zusätzliche Bauabschnitte abgelehnt, da Uneinigkeit über die Anzahl der nötigen Stellplätze herrscht. Nach den neuen Vorgaben sind nun mehr Parkplätze als ursprünglich geplant erforderlich, was die Gefahr birgt, dass noch mehr Autos in das bereits überlastete Quartier drängen. Während die Stadt Mannheim ein klimagerechtes Konzept propagiert, spricht das aktuelle Geschehen eine andere Sprache: Das ursprüngliche Ziel, in Spinelli ein lebenswertes, autoarmes Wohnumfeld zu schaffen, droht zur bloßen Theorie zu verkommen laut Informationen von kommunalinfo-mannheim.de.