Marburg-Biedenkopf

Friedensbotschaft aus Marburg: Veranstaltungen zum Antikriegstag 2024

Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ organisiert am 1. September 2024 anlässlich des Antikriegstags zwei bedeutende Veranstaltungen in Marburg, um für Abrüstung, Frieden und Diplomatie zu werben und an den Überfall von Nazideutschland auf Polen im Jahr 1939 zu erinnern, während sie gegen die aktuelle Militarisierung und Aufrüstung in Deutschland protestieren.

Am 20. August 2024 hat das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ eine Reihe von Aktivitäten zum Antikriegstag, der am 1. September 2024 stattfinden wird, angekündigt. Diese Veranstaltungen richten sich angesichts der aktuellen globalen Konflikte, wie in der Ukraine oder im Gaza-Streifen, gegen Krieg und fordern anhaltende Anstrengungen für Frieden und Diplomatie. Der Antikriegstag erinnert an den Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen im Jahr 1939, ein Datum, das bis heute Mahnung bleibt.

Kriege haben verheerende Folgen: Sie bringen Leid, Zerstörung und Tod mit sich. In Anbetracht dieser kritischen Realität hat das Bündnis „Nein zum Krieg“ die dringende Notwendigkeit erkannt, sich aktiv gegen die Militarisierung der Gesellschaft und die damit verbundenen Konflikte einzusetzen. „Verhandeln statt Schießen! Abrüsten statt Aufrüsten!“ wird zum Motto erhoben, um deutlich zu machen, dass die Wurzel des Problems bereits in der gegenwärtigen Militarisierung und den Aufrüstungsbestrebungen zu finden ist.

Das Anliegen des Bündnisses

Das Bündnis fordert eine grundlegende Abkehr von dem Trend, die Gesellschaft kriegstüchtig zu machen, einschließlich der angestrebten Wiedereinführung der Wehrpflicht. Solche Entwicklungen tragen zur Militarisierung bei, die nicht nur eine Gefahr für den Frieden darstellt, sondern auch Ressourcen von sozialen Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Klimaschutz abzieht. Die Sorge ist groß, dass Aufrüstungen und die Stationierung von US-Raketen in Deutschland die Gefahr eines atomaren Krieges erhöhen können.

Die Forderungen des Marburger Bündnisses sind klar umrissen: Abrüstung statt Aufrüstung, Friedenstüchtigkeit statt „Kriegstüchtigkeit“, und ein Ende der „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands. Stattdessen plädiert das Bündnis für die Unterzeichnung des UN-Atomwaffenverbotsvertrags und für ernsthafte Initiativen zu Friedensverhandlungen in kriegsgeplagten Regionen wie der Ukraine und im Nahen Osten.

Veranstaltungen am 1. September 2024

Zu den geplanten Veranstaltungen gehören zwei Hauptanlässe. Der erste findet um 11.00 Uhr am Deserteurdenkmal in der Frankfurter Straße statt. Organisiert von Ortwin Schäfer vom Marburger Bündnis, werden verschiedene Redner*innen, darunter Jan Schalauske von „Die Linke“ und ein Vertreter des Ki-Ju-Pa, ihre Grüße an die Versammelten richten. Den Höhepunkt bildet ein Hauptredebeitrag der DIDF-Jugend und des Internationalen Jugendvereins, begleitet von Musik und Texten über den Frieden, präsentiert von Johannes M. Becker.

Am Nachmittag des 1. September, um 15.00 Uhr, folgt das 8. Marburger Friedensforum im Lutherischen Pfarrhof. Nach einer Eröffnungsrede von Pfarrer Ulrich Biskamp leitet Karin Schwalm durch das Programm. Grußworte werden unter anderem vom Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und von Vertretern der Deutsch-palästinensischen Weihnachtsfamilien in Marburg gehalten. Der Vorsitzende der NaturFreunde Deutschlands, Michael Müller, wird als Hauptredner auftreten und im Anschluss an seine Ansprache für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Die gesamte Veranstaltung wird in einem freundlichen Ambiente stattfinden, mit Gelegenheiten für Austausch bei Kaffee und Kuchen sowie kulturellen Beiträgen von „Fridays Barn“. Zum Abschluss des Friedensforums wird um 18.00 Uhr ein Friedensgebet in der Lutherischen Pfarrkirche gehalten, um den Tag der Erinnerung und des Protests gebührend abzurunden.

Ein Aufruf zur aktiven Teilnahme

Das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ unterstreicht mit diesen Initiativen die Notwendigkeit, dass Bürger*innen aktiv an der Friedensbewegung teilnehmen. Es ist ein Zeichen der Solidarität mit jenen, die unter Kriegen leiden, und ein Appell an die Weltgemeinschaft, sich für eine friedliche Zukunft einzusetzen. Diese Veranstaltungen bieten eine Plattform für Dialog und Engagement, um die Stimmen für Frieden und Abrüstung zu erheben und die eigenen Ansichten in der Gemeinschaft zu teilen.

Gesellschaftliche und politische Kontexte

Der Antikriegstag hat in Deutschland eine lange Tradition, die bis in die Nachkriegszeit zurückreicht. Dieser Tag wird genutzt, um auf die Schrecken des Krieges aufmerksam zu machen und für Frieden sowie Abrüstung einzutreten. Die aktuelle geopolitische Lage, insbesondere der Ukraine-Konflikt und Spannungen im Nahen Osten, verleiht dem Antikriegstag 2024 eine zusätzliche Dringlichkeit. Da es zu einem Anstieg nationaler und internationaler Spannungen gekommen ist, fühlen sich viele Bürgerinnen und Bürger gerade jetzt an die Notwendigkeit von Friedensinitiativen und Dialog erinnert. Der gesellschaftliche Druck aufgeklärter Bürgerinitiativen und Organisationen wie des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“ verdeutlicht das Bedürfnis nach nachhaltigen und gewaltfreien Lösungen.

Zusätzlich spiegelt die diesjährige Thematik des Antikriegstags auch die jüngeren Entwicklungen in der deutschen Außenpolitik wider. Die Diskussion um die „nukleare Teilhabe“ Deutschlands an NATO-Operationen und die erhöhten Verteidigungsausgaben aufgrund internationaler Verpflichtungen haben zu einem zunehmenden Unbehagen in der Öffentlichkeit geführt. Die Frage, ob Deutschland eine aktive Rolle bei der Verhinderung von Krieg und der Sicherstellung des Friedens übernehmen sollte, stellt sich drängend.

Statistiken zur Kriegs- und Friedensbewegung

Aktuelle Umfragen zeigen, dass eine signifikante Mehrheit der deutschen Bevölkerung für Frieden und Abrüstung eintritt. Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung gaben 73 Prozent der Befragten an, die Notwendigkeit für Abrüstung hochzuschätzen. Gleichzeitig zeigen Statistiken, dass die Ausgaben für Militär und Rüstung in Deutschland und weltweit steigen. Im Jahr 2023 planten NATO-Staaten eine Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben um durchschnittlich 5 Prozent, was zu einer weiteren Belastung der sozialen Systeme führt, die bereits unter Druck stehen.

Eine weitere repräsentative Umfrage beispielsweise des Instituts für Demoskopie Allensbach ergab, dass über 60 Prozent der Befragten das Gefühl haben, dass die Verhandlungen in Konflikten nicht ausreichend gefördert werden. Diese Zahlen belegen ein wachsendes Misstrauen gegenüber militärischen Lösungen und einen starken Wunsch nach diplomatischen Ansätzen. Solche Statistiken fördern die Relevanz der Forderungen des Marburger Bündnisses „Nein zum Krieg!“ und machen deutlich, dass es eine breite Unterstützung für friedliche Lösungen in der Bevölkerung gibt.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"