Marburg-Biedenkopf

Marburg wehrt sich: Kundgebung gegen Martin Sellners Auftritt

In Marburg regt sich am 29. Juli Widerstand gegen den geplanten Auftritt des österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner, der aus seinem Buch "Remigration: Ein Vorschlag" lesen will, was die Stadtverwaltung und zahlreiche Initiativen als Bedrohung für die Demokratie und das gemeinschaftliche Leben ansehen und mit Kundgebungen und einer Demonstration darauf reagieren.

In der Universitätsstadt Marburg regt sich beträchtlicher Widerstand gegen die geplante Lesung des österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner, der beabsichtigt, aus seinem Buch „Remigration: Ein Vorschlag“ vorzulesen. Diese Veranstaltung wird von vielen als bedrohlich für die lokale Gemeinschaft sowie die demokratischen Werte angesehen, insbesondere im Hinblick auf die zugrunde liegenden Ideologien.

Widerstand der Stadtverwaltung

Die Stadtverwaltung hat sich bereits last week entschieden, Maßnahmen zu ergreifen, um Sellners Auftritt zu verhindern. Dazu gehört der Versuch, ihm die Einreise nach Deutschland zu verweigern. Dies ist nicht das erste Mal, dass Sellner mit solchen Schwierigkeiten konfrontiert ist; mehrere Länder, darunter die USA und Großbritannien, haben ihm in der Vergangenheit Einreiseverbote erteilt.

Kundgebung und Demonstration gegen Sellner

Am Montag, dem 29. Juli, findet eine Kundgebung unter dem Motto „Keine Propaganda für Remigration“ um 18 Uhr vor dem Erwin-Piscator-Haus statt. Diese wird von der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Marburger Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus organisiert. Der Oberbürgermeister von Marburg, Thomas Spies, hat in einer offiziellen Ankündigung klipp und klar seine Ablehnung gegenüber Sellners Plänen zum Ausdruck gebracht, die als Gefahr für das Gemeinwesen angesehen werden.

Demonstration des Marburger Bündnisses

Zusätzlich zu der Kundgebung ruft der Kreisvorstand Marburg-Biedenkopf der Partei Die Linke gemeinsam mit dem Marburger Bündnis gegen Rechts zu einer Demonstration auf. Diese beginnt bereits um 15:30 Uhr am Marktplatz mit dem Ziel, die Verbindungshäuser der Burschenschaften in der Lutherstraße zu erreichen. Sellner, der in der Vergangenheit bereits als Gast bei diesen Burschenschaften auftrat, ist auch hier ein zentrales Thema des Widerstands.

Die Bedeutung des Begriffs „Remigration“

Der Begriff “Remigration” ist in Reichweiten rechtsextremer Kreise zu einem Schlagwort geworden, das die systematische Vertreibung von Menschen mit Migrationshintergrund impliziert. Die Diskussion um diese Ideologie hitzte sich nach einem geheimen Treffen in Potsdam im November 2023 auf, wo Sellner seinen Plan zur Remigration vorlegte. Die Enthüllungen über dieses Treffen durch das Netzwerk “Correctiv” haben in ganz Deutschland zu weitreichenden Protesten gegen Rechtsextremismus geführt, so auch in Marburg, wo sich in der Folge etwa 16.000 Menschen zur Unterstützung der Demokratie zusammenfanden.

Schlussfolgerung

Die anhaltenden Proteste und der Widerstand in Marburg zeigen, wie wichtig es ist, sich gegen extremistische Ideologien zu stellen. Die Stadt und ihre Bewohner sind entschlossen, eine klare Botschaft gegen Diskriminierung und für die Verteidigung demokratischer Werte zu übermitteln. In Zeiten, in denen rechtsextreme Stimmen immer lauter werden, ist der Zusammenhalt der Gemeinschaft von essenzieller Bedeutung, um die Vielfalt und die Würde aller Menschen zu schützen.

NAG

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