Die Kosten für Pflegebedürftige in Heimen steigen weiter. Trotz Pflegeversicherung werden die Eigenanteile immer höher. Die Entwicklung betrifft auch Mecklenburg-Vorpommern.
Warum steigen die Zuzahlungen?
Pflegebedürftige in Heimen müssen immer tiefer in die Tasche greifen. Laut einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen betrugen die durchschnittlichen Kosten im ersten Jahr im Heim in Mecklenburg-Vorpommern 2.472 Euro – eine Steigerung um 103 Euro im Vergleich zum Vorjahr. Selbst mit den angehobenen Entlastungszuschlägen steigen die Belastungen weiter. Besonders ab dem vierten Heimjahr klettern die Zuzahlungen auf durchschnittlich 1.521 Euro pro Monat.
Belastungen durch Ausbildungskosten
Die Kosten für Pflege und Betreuung sind in den Eigenanteilen bereits enthalten. Neben den Leistungen der Pflegeversicherung müssen Bewohnerinnen und Bewohner zusätzlich für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen aufkommen. Neu in der Auswertung sind auch Ausbildungskosten, die auf die Bewohner umgelegt werden. Die Reform der Ampel-Koalition erhöhte die Entlastungszuschläge seit Januar 2024, um die Eigenanteile zu senken. Trotzdem bleibt der Anstieg der Kosten bestehen, vor allem aufgrund höherer Personalkosten für Pflegekräfte.
Höhere Personalkosten als Hintergrund
Die Auswertung basiert auf Vergütungsvereinbarungen der Pflegekassen mit Heimen in allen Bundesländern. Der Ersatzkassenverband, zu dem unter anderem die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK-Gesundheit gehören, liefert die Daten. Insgesamt steigt der Eigenanteil im ersten Jahr im Heim in Deutschland auf durchschnittlich 2.871 Euro pro Monat.
Die steigenden Kosten für Pflegebedürftige in Heimen sind eine finanzielle Belastung für viele Familien und ein wichtiger Indikator für die Herausforderungen im Pflegesystem. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird.
– NAG