In Neubrandenburg öffnet am Freitag, dem 13. September, die Messe „Karrierewelten“ erneut ihre Türen für alle, die sich für berufliche Chancen und Weiterbildung interessieren. Laut den Veranstaltern handelt es sich um die bedeutendste Berufsmesse in Mecklenburg-Vorpommern, auf der eine Vielzahl von Entscheidern aus den Unternehmen auf die Besucher trifft. In der Zeit von 9 Uhr bis 18 Uhr haben Interessierte die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und sich über aktuelle Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu informieren.
Über 140 Aussteller aus den unterschiedlichsten Branchen wie Industrie, Handel, Handwerk, Gastgewerbe und soziale Berufe werden ihre Angebote präsentieren. Bemerkenswert ist, dass 42 Prozent dieser Aussteller aus Neubrandenburg selbst stammen, während der Rest aus den umliegenden Kreisen wie der Mecklenburgischen Seenplatte und Vorpommern-Greifswald kommt. Der Veranstaltungstag ist ein wichtiges Forum, um zukünftige Fachkräfte und Unternehmen zusammenzubringen und es wird erwartet, dass die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen und Praktika hoch sein wird.
Zentrale Rolle der Messe bei Fachkräftesicherung
Organisiert wird diese bedeutende Messe von der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg sowie der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg. Bei der Vorstellung der Veranstaltung wies IHK-Hauptgeschäftsführer Torsten Haasch auf die Rolle der Messe bei der Fachkräftesicherung hin, was besonders in Zeiten des Fachkräftemangels von Bedeutung ist. Die wirtschaftliche Zukunft der Region hängt stark davon ab, dass Unternehmen in der Lage sind, geeignete Auszubildende zu gewinnen.
Nach Angaben von Jens-Uwe Hopf, dem Hauptgeschäftsführer der HWK, bietet die Messe eine ideale Plattform, um sich umfassend zu informieren, berufsorientierte Gespräche zu führen und sogar praktische Erfahrungen an den Ständen zu sammeln. Über 85 Prozent der Aussteller bieten Praktikumsplätze an, was für junge Menschen eine wertvolle Möglichkeit darstellt, erste berufliche Erfahrungen zu sammeln.
Für die Messe werden insgesamt 2080 Ausbildungsplätze angeboten, darunter sind auch Stellen für das aktuelle Ausbildungsjahr. Darüber hinaus können die Besucher mehr als 220 verschiedene Ausbildungsberufe kennenlernen, von denen 152 in dualer Ausbildung angeboten werden. Die Organisation der Veranstaltung wurde gezielt darauf ausgerichtet, den Bedarf bei angehenden Berufseinsteigern zu decken und Brücken zu bauen zwischen den Ausbildungsinteressierten und potenziellen Arbeitgebern.
Hohe Nachfrage zeigt Bedarf an Ausbildungsplätzen
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist in der Region nach wie vor ungebrochen hoch. Statistiken zeigen, dass etwa 1200 Ausbildungsplätze im Kammerbereich unbesetzt sind, während nur rund 900 Jugendliche aktiv auf der Suche nach Lehrstellen sind. Laut Torsten Haasch wird befürchtet, dass möglicherweise jedes zweite Unternehmen in der Region Schwierigkeiten haben wird, alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Diese Diskrepanz verdeutlicht die Problematik auf dem Ausbildungsmarkt und die Notwendigkeit von Veranstaltungen wie den Karrierewelten.
Eine weitere interessante Erkenntnis, die während der Messe präsentiert wird, ist, dass jeder dritte Beschäftigte nicht in dem Beruf tätig ist, für den er ursprünglich ausgebildet wurde. Dies zeigt, dass es auch bei den bestehenden Beschäftigten Potenzial für Weiterbildung und Umschulung gibt. Insgesamt werden von den Ausstellern etwa 3100 Angebote für höherqualifizierende Berufsbildung sowie mehr als 6100 branchenübergreifende Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, was die Bedeutung der Messe unterstreicht.
Die Veranstalter erwarten, dass die Messe mit freiem Eintritt erneut mindestens 4000 Besucher anzieht und die positiven Rückmeldungen der Premiere im Vorjahr übertrifft. Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt betonte die Wichtigkeit solcher Initiativen für die Stärkung der regionalen Wirtschaft und bedankte sich bei den Beteiligten für ihr Engagement. Die „Karrierewelten“ könnten sich zu einem echten Aushängeschild der Region entwickeln, was sowohl für Unternehmen als auch für angehende Fachkräfte von großem Nutzen sein kann.
Mit der geschickten Kombination von Information, Austausch und praktischen Möglichkeiten wird die Messe als entscheidende Institution für die Zukunft junger Menschen in der Region angesehen. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Erfolge die Teilnehmer im Nachgang an die Veranstaltung erzielen können.