Mecklenburg-Vorpommern

Postversorgung in MV: Neun Pflichtstandorte bleiben leer

Die Deutsche Post erfüllt ihren Versorgungsauftrag in Mecklenburg-Vorpommern nicht ausreichend, was am 09.09.2024 bekannt wurde, da es an neun gesetzlich vorgeschriebenen Standorten keine Filialen gibt, was für die ländliche Bevölkerung von großer Bedeutung ist.

Die Deutsche Post sieht sich in Mecklenburg-Vorpommern mit einem ernsthaften Problem konfrontiert. Laut aktuellen Daten der Bundesnetzagentur gibt es in dieser Region erhebliche Versorgungsengpässe, da an neun vorgeschriebenen Standorten keine Postfilialen vorhanden sind, was die Erfüllung ihres Versorgungsauftrags gefährdet.

In vielen Gemeinden, die über 2.000 Einwohner zählen, sollte es mindestens eine Postfiliale geben. Bei Orten mit mehr als 4.000 Einwohnern muss die maximale Entfernung zur nächsten Poststelle in zusammenhängenden Wohngebieten zwei Kilometer nicht überschreiten. Dennoch wird diese Vorgabe in einigen Bereichen des norddeutschen Bundeslandes nicht eingehalten. In Städten wie Ueckermünde-Ost oder im touristisch beliebten Heringsdorf auf Usedom ist der Postservice nicht gegeben, was für viele Bürger frustrierend ist.

Schwache Leistung im Ostvergleich

Im Vergleich zu anderen ostdeutschen Bundesländern steht Mecklenburg-Vorpommern besonders schlecht dar. Mit den neun unbesetzten Standorten nimmt die Region den letzten Platz in der überregionalen Rangliste ein. Dies ist besonders auffällig, da andere Bundesländer wie Sachsen nur acht und Thüringen noch weniger „weiße Flecken“ auf der Post-Landkarte aufweisen. Die Tatsache, dass die Post häufig in Kiosken oder anderen Einzelhandelsgeschäften untergebracht ist, verschärft das Problem, da viele dieser zusätzlichen Standorte ebenfalls keine Postdienstleistungen mehr anbieten können.

Ein Sprecher der Post erklärte, dass der Rückgang von Angeboten im ländlichen Raum direkt mit der Schließung von Läden und Geschäften zusammenhängt. Wenn der letzte Supermarkt oder Einzelhändler in einem Dorf schließt, bleibt oft auch das Postgeschäft auf der Strecke. Obwohl die Deutsche Post daran arbeitet, diese Probleme in Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern zu lösen, bleibt die Frage offen, wie schnell und effektiv diese Maßnahmen umgesetzt werden können.

Neue Ansätze zur Verbesserung der Situation

Ein Lichtblick könnte ein neues Gesetz sein, das im kommenden Jahr in Kraft tritt. Dadurch können unter bestimmten Umständen auch automatische Poststationen als richtige Filialen anerkannt werden. An diesen Stationen, die bereits in einigen Gemeinden wie Marlow, Süderholz und Wittendörp existieren, können Kunden Briefmarken kaufen oder Pakete und Briefe abgeben. Besonders hervorzuheben ist, dass diese Stationen rund um die Uhr verfügbar sind, was den Menschen mehr Flexibilität bietet als die begrenzten Öffnungszeiten herkömmlicher Postfilialen.

Trotz dieser neuen Möglichkeiten gibt es einen klaren Wunsch nach persönlicherem Service. Während automatische Poststationen einige praktischen Vorteile bieten, nimmt der persönliche Kontakt, den traditionelle Postfilialen ermöglichen, einen wichtigen Platz in der Kommunikation und im Serviceverständnis der Kunden ein.

Insgesamt verdeutlicht die Situation in Mecklenburg-Vorpommern die Herausforderungen, mit denen die Deutsche Post vor allem auf dem Land konfrontiert ist. Die Suche nach neuen Lösungen und die Schaffung eines adäquaten Angebots sind entscheidend, damit die Post ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft auch weiterhin erfüllen kann.

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