Mecklenburg-VorpommernOldenburg

Schulstart in MV: Sicherheit auf dem Schulweg und neue Bildungsangebote

Nach den Sommerferien hat am Montag für 164.200 Schüler in Mecklenburg-Vorpommern das neue Schuljahr begonnen, wobei Bildungsministerin Simone Oldenburg verstärkt auf die Verkehrssicherheit und zusätzliche Unterrichtsstunden in Deutsch und Mathematik für Grundschüler hinweist, um die Lernbedingungen zu verbessern und Unfälle zu vermeiden.

Die Sommerferien in Mecklenburg-Vorpommern sind vorbei. Für über 164.000 Schüler hat am Montag das neue Schuljahr begonnen. Darunter sind auch 14.500 Erstklässler, die am Samstag mit einer feierlichen Schuleinführung in den Unterricht gestartet sind. Das Bildungsministerium unter dem Leitung von Ministerin Simone Oldenburg (Linke) hat die Verkehrsteilnehmer aufgerufen, in dieser Zeit besonders aufmerksam zu sein.

Die Landespolizei wird im September spezielle Kontrollen durchführen, um die Sicherheit auf dem Schulweg zu gewährleisten. Diese Maßnahmen finden besonders in Schulnähe und an Bushaltestellen statt. Eltern werden außerdem aufgefordert, mit ihren Kindern über sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu sprechen, um das Unfallrisiko zu minimieren. Die Polizei hebt hervor, dass jeder dazu beitragen kann, die Sicherheit der Kinder zu erhöhen.

Unfallstatistik und Verkehrssicherheit

Die Statistiken des Innenministeriums zeigen alarmierende Zahlen: Im Jahr 2023 wurden etwa 420 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren bei Verkehrsunfällen in Mecklenburg-Vorpommern verletzt. Fast 70 dieser Vorfälle ereigneten sich während des Schulwegs. Ministerin Oldenburg betont die Notwendigkeit, dass Autofahrer besonders aufmerksam sein müssen, da viele Kinder die Gefahren im Verkehr oft nicht richtig einschätzen können.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf den Änderungen im Unterricht. Ab dem Schuljahr 2024/2025 wird ein „Leseband“ eingeführt, das alle Jahrgangsstufen der Grundschule miteinander verbindet. Jeweils 20 Minuten pro Schultag sollen dem Lesen gewidmet werden. Diese Initiative ist als direkte Reaktion auf nachweisliche Defizite im Lesen und Schreiben konzipiert. Zusätzlich erhalten Schüler der Klassen 3 und 4 eine zusätzliche Stunde in Deutsch und Mathematik pro Woche.

Bildungsprogramme und Schulbau

Ein wichtiges Highlight ist das Startchancen-Programm, welches benachteiligte Schülerinnen und Schüler gezielt unterstützt. 72 Schulen an 70 Standorten profitieren von jährlich 17 Millionen Euro aus einem Bund-Länder-Programm. In diesem Kontext werden auch Erste-Hilfe-Ausbildungen und berufliche Orientierung an weiterführenden Schulen gefördert. Am Montag haben zudem 36.400 Schüler an beruflichen Schulen ihr neues Ausbildungsjahr begonnen.

Die Schulbauoffensive wird ebenfalls fortgesetzt. In diesem Jahr wurden über 40 Projekte mit Investitionen von rund 200 Millionen Euro abgeschlossen oder befinden sich in den letzten Zügen. Zu den größten Projekten gehören der Ersatzneubau der Europaschule in Hagenow, in den über 22,5 Millionen Euro investiert wurden, sowie die Erweiterung der Regionalen Schule „Robert Koch“ in Grimmen mit mehr als 9 Millionen Euro. Insgesamt sind von 2024 bis 2027 zusätzliche 400 Millionen Euro für Neubauten und Sanierungen eingeplant.

Dennoch bleibt der Lehrkräftemangel eine Herausforderung. Der Arbeitsmarkt für Lehrkräfte ist angespannt, und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) berichtet von rund 370 offenen Stellen sowie 65 vakant zu besetzenden Leitungspositionen.

dpa-infocom GmbH

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