Die ehrenamtlichen und hauptberuflichen Seenotretter in Mecklenburg-Vorpommern spielen eine entscheidende Rolle für die Sicherheit auf den Gewässern der Ostsee. Bei einem jährlichen Aufkommen von etwa 500 Einsätzen, veranschaulichen die Seenotretter bei ihrem Aktionstag ihre wichtige Arbeit und suchen gleichzeitig nach neuen Mitstreitern.
Wachsende Herausforderungen für die Seenotretter
Vormann Frank Weinhold vom Seenotrettungskreuzer „Nis Randers“ beschreibt, wie unerwartete Situationen während der Einsätze auftreten können. Er erklärt: „Man weiß nie, was passiert.“ Technische Hilfe wird häufig benötigt, wenn etwa Motoren während einer Bootsfahrt versagen. Zunehmend unterstützen die Seenotretter auch bei medizinischen Notfällen. Weinhold berichtet, dass es oft zu Spannungen und Konflikten an Board kommt, und er versucht, solche „kleinen Dramen“ zu schlichten.
Der Tag der Seenotretter als Plattform für Aufklärung
Der Tag der Seenotretter, der jährlich am letzten Juli-Wochenende stattfindet, bietet eine Gelegenheit, die Arbeit der DGzRS (Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger) in den Vordergrund zu stellen. In Freest wurde eine kleine Ausstellung organisiert, und verschiedene Rettungsübungen fanden an mehreren Standorten statt, darunter Kühlungsborn und Stralsund. Diese Veranstaltungen sind nicht nur eine Möglichkeit zur Präsentation, sondern auch zur Aufklärung über die Gefahren der Ostsee und die Notwendigkeit der richtigen Navigation.
Bootstourismus und seine Fallstricke
Mit dem zunehmenden Bootstourismus in der Region ist die Anzahl der Schiffsreisen gestiegen. Dies bringt jedoch auch Herausforderungen mit sich. Nördlich von Rügen gibt es versteckte Gefahren wie große Steine, die Schiffe beschädigen können. Auch die Boddengewässer bieten ungewohnte Herausforderungen durch enge Fahrrinnen und unvorhersehbare Strömungen. Ein falsches Navigieren kann hier fatale Folgen haben.
Gemeinschaftliche Unterstützung ist gefragt
Die Seenotretter sind auf Unterstützung angewiesen, sowohl finanziell als auch personell. Allein in Mecklenburg-Vorpommern gibt es 38 angestellte und 247 freiwillige Retter, die bei jedem Einsatz auf sich schnell verändernde Situationen reagieren müssen. Die DGzRS finanziert sich durch Spenden und ist unabhängig. Ihre Arbeit ist für die Sicherheit der Tauchgänge und Bootstouren in der Region unverzichtbar.
Zusammenfassung der Rolle der Seenotretter
Die Aufgabe der Seenotretter in Mecklenburg-Vorpommern geht über bloße Einsätze hinaus. Sie fungieren als Lebensretter, technische Berater und Streitschlichter in kritischen Situationen auf den Gewässern. Der Tag der Seenotretter hebt die Bedeutung ihrer Arbeit hervor und lädt die Gemeinschaft ein, aktiv zu werden und sich an der Sicherung dieser wertvollen Dienstleistungen zu beteiligen.
– NAG