Mecklenburg-Vorpommern

„Trickbetrug in MV: Ältere Menschen besonders gefährdet – 2023 Rekordschaden“

Der finanzielle Schaden durch Trickbetrug in Mecklenburg-Vorpommern ist 2023 drastisch auf etwa 4,7 Millionen Euro gestiegen, wobei insbesondere ältere Menschen Opfer von Methoden wie dem Enkeltrick wurden.

Im Jahr 2023 haben Trickbetrüger in Mecklenburg-Vorpommern ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht, insbesondere bei älteren Menschen. Diese Zielgruppe ist besonders anfällig für betrügerische Machenschaften, die oft tragische finanzielle Folgen haben. Das Landeskriminalamt (LKA) hat jüngst alarmierende Zahlen veröffentlicht, die den drastischen Anstieg solcher Straftaten belegen.

Die Gesamtschadenssumme durch Trickbetrug ist auf etwa 4,7 Millionen Euro gestiegen, was einem Zuwachs von rund 700.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieser Anstieg ist nicht nur eine momentane Sorge, sondern spiegelt einen längerfristigen Trend wider: Während 2021 der Schaden bei 3,5 Millionen Euro lag, bewegte er sich in den Jahren 2019 und 2020 noch unter der Marke von zwei Millionen Euro. Besonders auffällig ist der Anstieg des durchschnittlichen Schadens pro Fall, der von rund 1.300 Euro auf fast 2.000 Euro gestiegen ist.

Betrugsmethoden im Fokus: Der Enkeltrick

Eine der häufigsten Methoden, die Betrüger nutzen, um ältere Menschen zu täuschen, ist der sogenannte Enkeltrick. Bei dieser Masche geben sich die Täter als Enkelkind der Opfer aus, um Vertrauen zu gewinnen und schließlich an deren Geld oder Wertsachen zu gelangen. Im letzten Jahr wurden im Nordosten Deutschlands 721 abgeschlossene Fälle dieser Methode gemeldet, was einem Anstieg von rund 100 Fällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Darüber hinaus sind über 1.600 Versuche von Trickbetrug in ganz Mecklenburg-Vorpommern registriert worden, auch wenn die Zahl der erfolgreichen Betrüge in diesem Bereich offensichtlich leicht gesunken ist.

Ursachen für den Anstieg

Das LKA untersucht die Gründe für den Anstieg von Betrugsfällen. Insbesondere die Zunahme von Lovescams und Kryptowährungsbetrug hat sich als bedeutender Faktor herausgestellt. Bei Lovescams handelt es sich um gefälschte Profile auf sozialen Medien oder Dating-Websites, die von Kriminellen erstellt werden, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und sie finanziell auszubeuten. Kryptowährungen wiederum bieten Betrügern neue und oft schwer nachverfolgbare Wege, um ihre Opfer zu konfrontieren und deren Geld zu stehlen.

Angesichts dieser alarmierenden Entwicklungen reiteriert das LKA die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen, insbesondere zur Aufklärung älterer Menschen über diese Betrugsmaschen. Informationskampagnen und Beratungsangebote sind essenziell, um diese vulnerable Gruppe zu schützen. Das LKA und andere Organisationen arbeiten daran, Menschen über die Risiken und Warnzeichen aufzuklären, um sie vor den Betrügern zu schützen.

Zusätzlich zu den bereits erwähnten Betrugsmaschen warnt die Polizei auch vor Betrügern, die sich als Handwerker ausgeben. In einem spezifischen Fall in Rostock gab sich ein Anrufer als Anwalt aus und berichtete von einem vermeintlichen Unfall mit Todesfolge, was in der Vergangenheit oft zu weiteren betrügerischen Forderungen geführt hat.

Das Thema wird auch auf einer bevorstehenden Fachtagung behandelt, bei der es um die Sicherheit und den Schutz von Senioren vor betrügerischen Maschen gehen wird. Verantwortliche und Experten setzen sich dafür ein, dass die älteren Generationen besser informiert und gewappnet sind gegen die verschiedenen Arten von Betrug, die in unserer zunehmend digitalisierten Gesellschaft immer raffinierter werden.

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