Der Wert von Schulabschlüssen: Zweite Chancen an Volkshochschulen
Schulabschlüsse sind für viele Jugendliche und junge Erwachsene von grundlegender Bedeutung, um ihre beruflichen und persönlichen Ziele zu erreichen. In diesem Jahr haben mehr als 150 Menschen an Volkshochschulen in Mecklenburg-Vorpommern die Möglichkeit genutzt, ihre Schulabschlüsse nachzuholen. Dieser Trend zeigt, wie wichtig Bildungschancen sind, insbesondere für benachteiligte Gruppen und Zuwanderer.
Mehr als nur ein Abschluss
In Schwerin wurden kürzlich 46 Abschlusszeugnisse überreicht, und auch in anderen Regionen wie Rostock, der Mecklenburgischen Seenplatte und Vorpommern-Greifswald haben zahlreiche Menschen erfolgreich ihre Prüfungen abgelegt. Bergischer Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) betont die Bedeutung dieser Abschlüsse: Sie öffnen Türen zu neuen Lebensabschnitten und tragen zur ökonomischen sowie persönlichen Unabhängigkeit bei. Dies bedeutet auch einen großen Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit.
Bildung für alle: Ein Blick auf die Nachfrage
Besonders bemerkenswert ist die steigende Nachfrage nach Kursen unter Zuwanderern. Die Volkshochschulen berichten, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ohne einen Schulabschluss die Regelschule verlassen. In städtischen Gebieten ist die Nachfrage höher, was zeigt, dass hier ein erhöhtes Bedürfnis nach Bildung besteht. Die Volkshochschule in Rostock hat dies erkannt und bietet mehrere Kurse an, kämpft jedoch mit einem Mangel an Lehrkräften, um den Bedarf zu decken.
Resozialisierung durch Bildung im Justizvollzug
Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Kursen der Volkshochschule in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Bützow, wo Bildung auch Teil der Resozialisierung ist. Acht Insassen erlangten in diesem Jahr die Berufsreife, fünf die Mittlere Reife. Solche Bildungsangebote innerhalb von Haftanstalten sind entscheidend, um den Inhaftierten einen Weg zurück in die Gesellschaft zu ermöglichen.
Zukunftsaussichten
In Schwerin stieg die Zahl der erfolgreichen Absolventen im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent. Die Leiterin der Volkshochschule, Susanne Kapellusch, kündigte bereits an, dass die Anmeldungen für das kommende Schuljahr hoch sind. Allerdings bestehen in einigen ländlichen Regionen Herausforderungen, da hier oft nicht genügend Teilnehmer für neue Kurse gewinnen werden können.
Die Entwicklungen an den Volkshochschulen zeigen, dass das Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern sich kontinuierlich an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert. Die Möglichkeit, Schulabschlüsse nachzuholen, ist ein wichtiger Schritt, um Chancengleichheit zu fördern und die Gesellschaft als Ganzes zu stärken.
– NAG