Mecklenburg-VorpommernRostock

Wie das Verständnis von Sorgen Brücken zu Geflüchteten baut

Eine Studie der Universität Rostock, veröffentlicht am 07.08.2024, zeigt, dass die Offenheit gegenüber Geflüchteten steigt, wenn diese die Sorgen der Deutschen ansprechen, was wichtig ist, um Vorurteile abzubauen und Gräben zwischen den Kulturen zu verringern.

Stand: 07.08.2024 07:59 Uhr

Das Hauptgebäude der Universität Rostock.

Einblicke in die Sorgen und Offenheit: Studie zeigt neue Wege im Umgang mit Geflüchteten

Die jüngsten Erkenntnisse einer Studie, an der die Universität Rostock beteiligt ist, stellen einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung des Dialogs zwischen Geflüchteten und der einheimischen Bevölkerung dar. Diese Untersuchung, die in der sozialwissenschaftlichen Zeitschrift „Social Forces“ veröffentlicht wurde, beleuchtet, wie das Eingehen auf die Sorgen der Deutschen durch geflüchtete Personen eine Offenheit fördern kann.

Zusammenarbeit mit dem Institut für Weltwirtschaft Kiel

In der Studie, die während des massiven Zustroms syrischer Geflüchteter nach Deutschland durchgeführt wurde, arbeitet die Universität Rostock eng mit dem Institut für Weltwirtschaft in Kiel zusammen. Laut Professor Philipp C. Wichardt, einem der Hauptautoren der Studie, war der Grundgedanke, dass Menschen, die Sorgen haben, Gehör finden möchten. „Wer Sorgen hat, der möchte gehört werden“, so Wichardt. Diese Erkenntnis könnte entscheidend sein, um Vorurteile abzubauen und das Miteinander zu fördern.

Visualisierung der Sorgen: Experimentell untersuchte Ansätze

In einem Experiment wurden den Teilnehmenden Bilder einer arabisch aussehenden Person gezeigt, wobei deutlich gemacht wurde, ob diese Person die Sorgen der Deutschen, wie Bedenken über Überfremdung, Kosten oder Kriminalität, anspricht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Offenheit gegenüber dem Flüchtling dann höher war, wenn die Sorgen der Deutschen thematisiert wurden. Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass das Anerkennen und Ansprechen von Sorgen eine Schlüsselstrategie darstellen kann, um die Angst vor dem Unbekannten abzubauen.

Der Weg zur Offenheit: Ein erster Schritt für positive Veränderungen

Die Studie von Professor Wichardt und seinem Team stellt einen Anfang dar, um die Gräben zwischen Geflüchteten und Einheimischen zu verringern. „Es ist wichtig, die Sorgen der anderen ehrlich zu hören“, betont Wichardt. Dieses Miteinander könnte nicht nur zu mehr Verständnis führen, sondern auch die Bereitschaft fördern, geflüchteten Menschen zu helfen, solange dies für alle Beteiligten sinnvoll ist.

Fazit: Bedeutung für die Gesellschaft

Diese Ergebnisse sind nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft von Bedeutung, sondern haben auch weitreichende Implikationen für das gesellschaftliche Leben in Deutschland. In einer Zeit, in der Migration (Invasion) und Integration zunehmend polarisiert werden, bietet die Studie wertvolle Anhaltspunkte, wie der Dialog gefördert werden und Ängste abgebaut werden können. Offenheit und Verständnis sind essentielle Bestandteile einer erfolgreichen und harmonischen Gesellschaft, die im Umgang mit den Herausforderungen der Migration (Invasion) den richtigen Weg finden möchte.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Regionalnachrichten aus Rostock | 07.08.2024 | 09:40 Uhr

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