Meißen

Investition in Wasserstoff: VNG plant Kernnetz für Mitteldeutschland

VNG hat am 23. Juli 2024 bekannt gegeben, dass sie durch ihr Tochterunternehmen Ontras in ein Wasserstoff-Kernnetz in Mitteldeutschland investieren wird, um mit einem Volumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland zu sichern, indem bestehende Erdgasleitungen umgerüstet und neue Wasserstofftransportleitungen gebaut werden.

VNG investiert in Wasserstoff-Kernnetz: Ein wichtiger Schritt für die Energiezukunft Deutschlands

Stand: 23.07.2024, 11:40 Uhr

Die Bundesregierung verfolgt ambitionierte Klimaziele und strebt eine deutliche Reduzierung der CO2-Emissionen an. Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger. In diesem Kontext hat die VNG AG eine bedeutende Investition in Mitteldeutschland angekündigt, die nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts sichert, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region vorantreibt.

Der Verlauf des Projektes

VNG, ein etablierter Akteur im Energiesektor, hat beschlossen, über seine Tochtergesellschaft Ontras einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in das Wasserstoff-Kernnetz zu investieren. Dieses Netzwerk soll über 600 Kilometer Wasserstofftransportleitungen erstrecken. Interessant ist, dass etwa 80 Prozent der Leitungen auf bestehenden Erdgasleitungen basieren, während die restlichen 20 Prozent neu gebaut werden müssen. Diese Umstellung stellt nicht nur einen technologischen Fortschritt dar, sondern nutzt auch bereits vorhandene Infrastrukturen, was die Kosten und den Zeitaufwand erheblich senken kann.

Verbindung zwischen wichtigen Industriezentren

Ein zentrales Ziel des Wasserstoff-Kernnetzes ist die Schaffung von Verbindungen zwischen verschiedenen Industriezentren. So wird geplant, das Leipziger Umland mit dem Chemiedreieck Mitteldeutschlands sowie weiteren wichtigen industriellen Standorten in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Berlin zu verknüpfen. Dies geschieht durch den Bau eines Wasserstoffrings, der auch eine Verbindung zwischen Bad Lauchstädt und Berlin-Süd einschließt. Dieses Projekt wird als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) eingestuft, was seine Bedeutung auf europäischer Ebene unterstreicht.

Wirtschaftliche Auswirkungen und die Zukunft der Energieversorgung

Ulf Heitmüller, Vorstandsvorsitzender von VNG, bezeichnete die Beteiligung am Wasserstoffnetz als die größte Einzelinvestition in der über 65-jährigen Unternehmensgeschichte. Er betonte, dass dieser Schritt entscheidend für die Dekarbonisierung sei und dass die Initiative dazu beitragen könnte, die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Industriestandorts langfristig zu sichern. Die Investition in ein Wasserstoff-Kernnetz ist damit nicht nur ein Beitrag zur Energiewende, sondern auch ein Signal für wirtschaftliches Wachstum in der Region.

Risiken und strategische Überlegungen

Trotz des ehrgeizigen Vorhabens bestehen Unsicherheiten, insbesondere hinsichtlich der Finanzierung und der Marktpreise für Wasserstoff. Heitmüller stellte jedoch klar, dass ein schrittweiser Aufbau vorgesehen sei, um Risiken zu minimieren. Weitere Projekte könnten folgen, sofern die finanziellen Rahmenbedingungen und die Nachfrage nach Wasserstoff stabiler werden. Die Strategie von VNG zeigt, dass das Unternehmen bereit ist, Risiken einzugehen, um die Energiesicherheit und die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland voranzutreiben.

Insgesamt stellt die Investition von VNG in das Wasserstoff-Kernnetz in Mitteldeutschland einen bedeutenden Schritt in der Transformation des Energiesektors dar. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt entwickeln wird und welche weiteren Impulse es für die Region und die gesamte Branche setzen kann.

NAG

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