Leitmeritz hat einen bedeutenden Schritt in der Förderung der interkulturellen Beziehungen und der religiösen Vielfalt gemacht. Am 5. August 2024 wurde bekannt gegeben, dass das Kathedralkapitel St. Stephan in Leitmeritz erweitert wird, was für die Region von großer Bedeutung ist. Dies ist nicht nur die Ernennung neuer Kapitulare, sondern es spiegelt auch das Engagement für die Versöhnung und den Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Nationalitäten wider.
Ernennung von P. Stephan Delan als Ehrendomkapitular
Zu den neu ernannten Kapitularen zählt P. Stephan Delan, Pfarrer der sorbischen Pfarrei Ralbicy/Ralbitz in der Diözese Dresden-Meißen. Seine Nominierung ist ein starkes Zeichen des respektvollen Miteinanders und der Anerkennung der sorbischen Kultur. Bischof Stanislav Přibyl hebt hervor, dass Delan nicht nur während der kommunistischen Ära eine bedeutende Rolle spielte, indem er seinen Glaubensbrüdern half, sondern sich auch unermüdlich für die Freundschaft zwischen den Völkern der Sorben, Deutschen und Tschechen einsetzt.
Die Bedeutung der Ernennungen für die Region
Die Ernennung von Ehrendomkapitularen, darunter auch Priester aus Deutschland, ist sowohl ein historisches als auch ein symbolisches Ereignis. Bischof Přibyl erklärte, dass die Priester deutscher Nationalität über Jahrhunderte hinweg integral zur Leitmeritzer Diözese gehörten, bevor sie nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben wurden. Diese Ernennungen sind nicht nur eine Erinnerung an die schmerzliche Geschichte, sondern auch ein Aufruf zur Versöhnung und Integration der Kulturen, die in dieser Region verwurzelt sind.
Feierliche Einführung der Kapitulare
Alle neuen Kapitulare werden am 28. September um 17.00 Uhr in einer feierlichen Zeremonie in der Kathedrale von Leitmeritz in ihre Ämter eingeführt. Diese Veranstaltung ist für die Gemeinschaft von großer Bedeutung, da sie die Zusammenkunft von Gläubigen aus unterschiedlichen kulturellen Hintergründen feiert und die Commitment zur Einheit und zum Dialog unterstreicht.
Ein Schritt in Richtung interkulturellen Dialogs
Die Nominierung von P. Delan und anderen neuen Kapitulare fördert nicht nur die religiöse Vielfalt, sondern trägt auch zu einem größeren interkulturellen Dialog bei, der für eine harmonische Koexistenz unerlässlich ist. Die Region steht vor der Herausforderung, historische Wunden zu heilen und eine Atmosphäre des Respekts und der Zusammenarbeit zu schaffen. Diese Schritte vonseiten des Bistums sind entscheidend, um eine positive Entwicklung und ein besseres Verständnis zwischen den Kulturen zu ermöglichen.
Insgesamt repräsentieren diese Ernennungen nicht nur die Kontinuität und die Bemühungen des Bistums, sondern sie fördern auch eine zukunftsorientierte Perspektive, die auf Zusammenarbeit, Verständnis und Frieden abzielt.