Am 6. September 2024 fand in Deutzen, nahe Borna, eine bedeutende Veranstaltung zum „Tag der Schöpfung“ statt. Unter dem ausdrucksvollen Motto „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ versammelten sich rund 90 Teilnehmende in der Ökokirche. Diese Kirche, die in einer Region liegt, welche stark vom früheren Braunkohletagebau geprägt ist, bildete den idealen Rahmen für eine Diskussion über Umweltthemen und die Verantwortung des Menschen für die Schöpfung.
Cäcilia Reiprich, eine der Organisatorinnen und Vertreterin der Ökokirche, berichtete über die bewegte Geschichte des Ortes. Sie erinnerte an Umweltgottesdienste in den 1980er Jahren, in denen bereits damals die Bewahrung der Schöpfung im Fokus stand. „Bewahren wollen und müssen wir sie weiterhin. Nur der Fokus hat sich etwas verändert“, betonte sie. Dies zeigt, wie wichtig das Thema Umweltschutz auch in der heutigen Zeit nach wie vor ist.
Worte des Glaubens und der Hoffnung
Im Rahmen eines Podiumsgesprächs erläuterte Landesbischof Tobias Bilz, wie eng Glauben und der Schutz der Schöpfung miteinander verbunden sind. Er verwies auf das Glaubensbekenntnis mit den Worten: „Die Bewahrung der Schöpfung wird uns also auch zu einer Bekenntnisfrage.“ Diese Verknüpfung von Spiritualität und Umweltschutz verdeutlicht die tiefere Bedeutung dieses Themas für viele Gläubige.
Bischof Heinrich Timmerevers teilte eine persönliche Anekdote aus seinem Leben und erinnerte an die Schönheit der Natur. Während eines Besuchs in einem Weinberg erkannte er das harmonische Zusammenspiel der Natur, das schlussendlich zu köstlichem Wein führt. „Das ist so ein wunderbarer Plan des Schöpfers“, äußerte er sich bewegt und rief dazu auf, „Respekt vor diesem wunderbaren Plan zu zeigen, zu bezeugen und zu vermitteln.“
Der Höhepunkt des Tages war ein ökumenischer Gottesdienst, der um 18 Uhr stattfand. In seiner Predigt sprach Bischof Timmerevers sehr persönlich über seine Kindheit auf dem elterlichen Hof, wo Bäume eine zentrale Rolle in seinem Leben gespielt hatten. „Ich bin unter Bäumen aufgewachsen“, erinnerte er sich. Diese Rückbesinnung auf die Wurzeln schuf eine hoffnungsvolle Atmosphäre, in der er in Bezug auf die Natur sagte: „Auch aus totem Holz kann ein Trieb wachsen.“
Ein weiterer Höhepunkt des Tages war das gemeinsame Abendessen, bei dem eine Kürbissuppe direkt im Garten über offenem Feuer zubereitet wurde. Das Ambiente wurde dabei durch ein Holzkreuz bereichert, welches bereits in den 80er Jahren bei den Umweltgottesdiensten verwendet und auf Demonstrationen gezeigt wurde. Livemusik von Andreas Bergmann und Gerd Pettrich sorgte für unterhaltsame musikalische Einlagen und regte zum Nachdenken an.
Die Veranstaltung bot nicht nur Raum für spirituelle Besinnung, sondern auch für praktische Tätigkeiten. Es wurden Workshops angeboten, darunter ein „Kirchenraum-Transformation“-Workshop mit Dr. Kerstin Menzel. Zusätzlich gab es Führungen durch den Permakulturgarten der Ökokirche, angeleitet von Kathrin Schröder, und die Präsentation des Projekts „Wanapanda – Konfis pflanzen Bäume“ durch Dr. Anne Römpke. Diese Aktivitäten ermöglichen es den Teilnehmenden, sich aktiver mit der Idee der Schöpfungsbewahrung auseinanderzusetzen.
Der Tag endete mit einem feierlichen Abendsegen, der von Elisabeth Naendorf geleitet wurde. Am Klavier sorgte Dirk Zimmermann für die musikalische Untermalung. Diese Feierlichkeiten wurden in ökumenischer Gemeinschaft ausgeführt und in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Freistaat Sachsen, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und dem Bistum Dresden-Meißen organisiert. Eine tolle Gelegenheit, spirituelle und praktische Botschaften rund um den Umweltschutz zusammenzuführen!