Memmingen

TSV Kottern schlägt FC Memmingen im ersten Allgäuer Derby seit Jahrzehnten

Im spannenden Derby der Bayernliga unterlag der FC Memmingen am neunten Spieltag dem TSV Kottern mit 1:2 vor 1.720 Zuschauern, was für die Kemptener Vorstädter den ersten Heimsieg gegen den Rivalen seit 57 Jahren markiert.

Am neunten Spieltag der Bayernliga kam es zu einem spannenden Derby, als der TSV Kottern den FC Memmingen mit 2:1 besiegte. Vor mehr als 1.700 Fans, die unter fast 30 Grad Außentemperatur den Platz bevölkerten, erlebten wir ein intensives Aufeinandertreffen. Die erste Halbzeit dominierten die Spieler aus Kottern, die durch ihre dynamische Spielweise und aggressiven Zweikämpfe die entscheidenden Akzente setzten.

Der Trainer des TSV Kottern, Martin Dausch, zeigte sich begeistert von der Leistung seines Teams. „Wir haben eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt und Memmingen den Stachel gezogen“, bemerkte er stolz. Dausch hatte für dieses wichtige Duell sogar seinen Familienurlaub am Gardasee unterbrochen, um die Chance auf einen Heimsieg wahrzunehmen. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten: In der 38. Minute erzielte der Japaner Shibata das 1:0, nachdem die Memminger Abwehr nicht konsequent klären konnte.

Kritische Fehler der Memminger

Die Memminger Mannschaft, die sich vor allem auf eine starke Defensive verlassen wollte, gewährte Kottern jedoch zu leichtfertig Chancen. Kurz vor der Halbzeit foulte Kapitän Lukas Rietzler den Kotterner Maximilian Bär im Strafraum, was zu einem Elfmeter führte. Kai Dusch ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und erhöhte auf 2:0 für Kottern, was die Gemüter auf dem Spielfeld erhitzte. Matthias Günes, Trainer des FC Memmingen, zeigte sich nach der Partie enttäuscht von den Fehlern seiner Mannschaft: „Auf unserer eigentlich stabilsten Position haben wir mit zwei kapitalen Fehlern zu zwei Toren eingeladen.“

Doch die Memminger gaben sich nicht auf. Nach der Pause motivierte Co-Trainer Candy Decker das Team mit einer leidenschaftlichen Ansprache, und nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff sorgte David Remiger mit einem Kopfball nach einer Ecke für den Anschlusstreffer zum 1:2. Damit war das Spiel wieder spannend, und die Memminger versuchten, Druck aufzubauen, um den Ausgleich zu erzielen.

Die Heimmannschaft hätte dem Spiel jedoch noch eine Wendung geben können. Kottern verpasste mehrere Chancen, um das Spiel zu entscheiden; Matthias Jocham warf sich etwa heroisch in einen straffen Schuss von Pascal Maier. Die Fans atmeten auf, als der eingewechselte Valentin Matkovic einen Freistoß nur knapp neben das Lattenkreuz setzte. Trotz aller Bemühungen der Memminger musste man schlussendlich den ersten Punktspiel-Heimsieg des TSV Kottern gegen den Rivalen FC Memmingen seit 57 Jahren feiern.

Ein weiterer verwunderlicher Aspekt dieses Spiels war die hohe Anzahl an Talenten aus der Region. Der FC Memmingen stellte neun Spieler in der Startelf, die aus dem eigenen Nachwuchs stammen. Zugleich konnte auch Kottern stolz darauf sein, dass ein großer Teil der Mannschaft, insgesamt sieben Spieler, in Memmingen ausgebildet wurde. „Unser Weg ist nicht nur ein Lippenbekenntnis“, merkte Trainer Günes an, was den Fokus auf die Jugendförderung im Bereich des Fußballs unterstreicht.

In der Partie konnten beide Trainer wertvolle Erkenntnisse sammeln. Während Kottern seine aggressive Spielweise weiterentwickeln möchte, sind die Memminger auf der Suche nach Stabilität und Fehlervermeidung, um in den kommenden Spielen erfolgreicher abzuschneiden.

Die Aufstellungen der beiden Mannschaften zeigen den Fokus auf lokale Talente:

TSV Kottern FC Memmingen
Mormone Da Silva-Pötzinger
Singer (62. Yilmaz) Dolinski
Dobras Bauer
Miller Gräser (65. Lochbrunner)
Buchmann (79. Barbera) Remiger
Fichtl Koller (46. Bergmann)
Bär (67. Barth) Rietzler
Shibata (90. Özcan) Günes (59. Matkovic)
Haug Moser (46. Vetter)
Jocham Maier
Dusch (82. Speiser) Spizert (76. Kroh)

So schloss ein weiteres Kapitel in der Rivalität zwischen TSV Kottern und FC Memmingen, das nicht nur die Fans fesselte, sondern auch den beiden Clubs einen wichtigen Blick auf die eigene Leistungsstärke gewährte.

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